In Sachen Kommunikation leben Männer und Frauen einfach auf zwei unterschiedlichen Planeten. Gastautor Sascha Grimm über die 7 Klischees – äh, Mythen – der männlichen Kommunikation
Männer sind toll. Also: Meistens. Man kann eine Menge schöner Dinge mit ihnen machen und wenn es richtig gut läuft, verstehen sie sogar manchmal, was wir ihnen sagen wollen. Moment, denken Sie, mein Mann versteht mich doch immer? Irrtum, liebe Damenwelt: Ziemlich oft verstehen Männer nur die Hälfte (na ja, zugegeben, das ist natürlich Quatsch: Sie verstehen sehr oft nicht mal ein Viertel), auch, wenn sie so tun, als würden sie etwas mit der Frage „Sag mal, Schatz, das grüne oder lieber das rote Kleid?“ anfangen können. Und weil wir sie so gerne haben, die Herren dieser Welt, haben wir hier sieben total ernstgemeinte, total wahre Klischees, äh Mythen zusammengefasst, die Ihnen und Ihrem Liebsten zukünftig helfen werden, sich einfach immer fantastisch zu verstehen.
1. Direkt nach der Arbeit mit ihm über Probleme sprechen
Sie haben schon den ganzen Tag darüber nachgedacht, warum Birgit, Ihre beste Freundin auf der Welt und so weiter, warum Birgit sich einfach seit Tagen nicht meldet. Darüber müssen Sie einfach mit Ihrem Liebling sprechen. Am besten, wenn er gerade von seinem 16-Stunden-Tag nach Hause kommt. Das wird er ganz, ganz toll finden, wenn Sie da mit ihm über Probleme sprechen wollen. Also, Sie verstehen, was gemeint ist, oder? Tun Sie das nicht. Niemals, nie, nicht.
2. Das Problem ist…
… dass Männer lieber über Lösungen nachdenken, als über Probleme. Sie können ihm also sehr lange und sehr breit davon erzählen, wie das Problem aussieht, wie es sich anfühlt und wie groß es ist. Er wird Ihnen Vorschläge zur Lösung des Problems machen. Sie werden denken, er hat keinen Bock, sich das Problem anzuhören und schlägt deshalb eine Lösung vor. Die Wahrheit ist: Sie haben das Problem, er hat vielleicht die Lösung. Gut, oder?
3. Laut werden hilft…
… nicht. Niemals. Egal, wie sehr Sie schreien, weil Sie so wütend sind: Nachweislich entsteht bei Männern ein sehr hoher Pfeifton im Gehirn, der macht, dass er eigentlich so gut wie nichts von Ihrem Geschrei aufnehmen kann. Also: Sie schreien, er bekommt Tinnitus, comprendre?
4. Ihm ständig schreiben
Ja, er vermisst Sie bestimmt auch. Mindestens so schlimm wie Sie ihn. Vielleicht aber nicht schon nach einer halben Stunde. Deshalb sollten Sie eventuell davon absehen, ihm achtundzwanzig Nachrichten in zwei Stunden zu schreiben. Er freut sich zwar, wenn er an Ihrem Leben teilhaben darf, aber wenn Sie jetzt gerade in der Kantine sind und das Essen nicht schmeckt: erzählen Sie es (lieber nicht) einfach Facebook.
5. Ihn vor die Wahl stellen
Eine ausgezeichnete Idee, um jemanden sehr schnell von sich zu überzeugen ist, ihn vor die Wahl zu stellen: „Deine Mutter oder ich“, „Deine Ex oder ich“. Sie kennen das. Wovon Sie ihn dabei überzeugen? Dass Sie manipulativ und gemein sind. Und dass Sie ihn erpressen. Er wird dann vor allem eines tun: Sie überzeugt früher oder später verlassen.
6. Von ihm verlangen, dass er alles versteht
Er mag der sensibelste Mann auf Erden sein. Süß, treu und zuverlässig. Aber: Er hat keinen Frauenkörper. Deshalb müssen Sie ihm auch nicht erzählen, wie ätzend PMS sein kann. Oder dass ein String sich manchmal wie etwas sehr, sehr Unangenehmes anfühlen kann. Er wird lieb nicken. Und gar nichts verstehen. Nehmen Sie es ihm nicht übel: Sie wissen ja auch nicht, wie sich ein Bart anfühlt. Oder doch?
7. Die richtige Antwort ist immer die falsche
Ein Mann findet Sie im besten Fall in jedem Kleid attraktiv, liebt Ihren Körper und schätzt Ihre Meinung. Wenn Sie ihn also fragen, ob Ihnen das steht, ob Sie zugenommen haben oder ob er Birgit nicht auch doof findet: Er wird verzweifelt versuchen, die richtige Antwort zu finden, ohne, dass Sie sauer werden. Denn dann könnten Sie vielleicht schreien (siehe Punkt 3) oder erzählen ihm von Ihren „Problemzonen“ (siehe Punkt 6) oder aber benutzen 2. um ihm klarzumachen, wie es ist, Ihren Körper zu haben.
Die Wahrheit: Er liebt Sie, er findet Sie super. Problemzonen und Makel existieren nur in Ihrem Kopf. Glauben Sie ihm also einfach, wenn er alles toll und alles schön findet. Denn deshalb ist er Ihr Partner: Weil Sie toll sind und versuchen, diese sieben Punkte zu beherzigen. Und wenn es doch mal nicht klappt: Frauen sind zum Glück kein bisschen unkomplizierter in der Kommunikation. Aber das ist ein ganz anderes Thema.