Liebeslexikon: S wie Streiten

In unserem Lexikon erklären wir die lustigsten, schönsten und interessantesten Dinge rund um die Themen Liebe, Zweisamkeit und alles, was dazugehört

Die einen machen es laut und hemmungslos, die anderen ganz still und leise. Egal wie man streitet: Schlimm ist nur, wenn man es gar nicht tut.

Die Liebe zwischen zwei Menschen kann noch so groß, so innig und tief sein: In jeder Partnerschaft kommt es früher oder später, seltener oder öfter zu Streitigkeiten. Die Gründe dafür sind so vielfältig wie die Charaktere der Involvierten selbst – manchmal reicht eine Kleinigkeit, ein andermal sitzt der Stachel etwas tiefer und im Extremfall geht es sogar richtig ans Eingemachte: an die Existenz der Beziehung selbst. Doch was manch Zweifelgeplagter vielleicht schon als deutliches Anzeichen für das nahende Liebes-Aus interpretiert, ist in Wahrheit ein wichtiges Puzzlestück in jeder gut laufenden Beziehung. Denn tatsächlich ist streiten gesund, vorausgesetzt natürlich, man macht es richtig.

Richtig streiten

Wie man streitet, ist zunächst mal eine Frage des Temperaments. Während bei leidenschaftlichen Hitzköpfen sprichwörtlich die Fetzen fliegen, verfallen andere bei Gegenwind einfach in ein Schweigen aus Wut und Enttäuschung. Für den Partner ist Letzteres die schwierigste Option, denn nur, wer die Gedanken des anderen kennt, hat überhaupt die Chance, wohlwollend auf sie reagieren und das eigene Verhalten anpassen zu können. Der Ballast muss raus aus dem Kopf – brodelt er zu lange unter der Oberfläche, knallt es eines Tages umso mehr. Trotzdem muss beziehungsweise sollte es im Streit nicht zwingend laut werden: Wer ruhig bleibt und die eigenen Gefühle klar artikuliert, ohne dabei persönlich verletzend zu werden, hat beste Aussichten auf einen positiven Ausgang.

Verzeihen lernen

Natürlich lassen sich aber nicht alle Probleme einfach so auf vernünftige Art und Weise wegreden. Die Liebe ist schließlich eine hochemotionale Geschichte, da setzt das rationale Denken schon mal aus. Besonders in Langzeitbeziehungen können außerdem schwerwiegende Probleme auftauchen – von unterschiedlichen Entwicklungen über eine abweichende Lebensplanung bis hin zum mentalen oder körperlichen Betrug. Möchte man allem Zweifel und Schmerz zum Trotz dennoch im Grunde seines Herzens zusammenbleiben, hilft neben Zeit und ggf. etwas Abstand am Ende nur, gemeinsam darüber zu sprechen und möglicherweise einen Paartherapeuten hinzuzuziehen. Denn mit etwas Arbeit und der Bereitschaft, zu vergeben, können zwei Menschen, die sich lieben, alles überstehen.


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