„Die Bitch Bibel“ – Ein Buchauszug

Bei der YouTuberin und Rapperin Katja Krasavice dreht sich fast alles um das Thema Sexualität. Dabei schafft sie es regelmäßig, mit ihrem Auftreten für Skandale zu sorgen – und das sehr erfolgreich. Mit ihrem neuesten Projekt ist es ihr wieder gelungen, für Verwunderung zu sorgen: denn Katja Krasavice bringt ihre eigene Autobiografie heraus

Keine Frage, Katja Krasavice weiß, wie sie ihr Image einsetzen und für höchstmögliche Aufmerksamkeit sorgen kann. Einmal mehr beweist das ein Blick auf ihr Buch, das sichtlich schockieren soll. Als Mischung aus heiliger Maria und Plastik-Barbie ziert sie mit betenden Händen und Träne im Gesicht das Cover. Selbstverständlich nackt. Und spätestens beim Titel “Die Bitch Bibel: Sei kein Opfer und sie werden dich anbeten” war der tatsächlich eingetroffene Shitstorm durch Kirchengruppen schon vorprogrammiert.

Bereits die Rechtschreibfehler in der Buch-Ankündigung auf Instagram lassen vermuten, dass Katja Krasavice keinen literarischen Buchpreis anstrebt. Und doch, das muss man ihr lassen, hat das Buch es bei Amazon auf Platz 1 der Bestsellerlisten in etlichen Kategorien geschafft. Und das, bevor das Buch überhaupt auf dem Markt erhältlich ist. Vielleicht aber auch, weil noch keiner die Chance hatte, es zu lesen …

Die einzelnen Kapitel, natürlich als „10 Gebote“ formuliert, sollen das Leben ihrer Leser verändern und durch schwere Zeiten helfen. Die Themen: Familiengeheimnisse, Mobbing in der Jugend und natürlich Sex. Doch wenn man das Buch liest, kann man nur beten, dass die Gebote nicht erhört werden. Ein Beispiel wäre ihr 6. Gebot: „JEDE BITCH STARTET ALS HEILIGE JUNGFRAU!“, in dem sie von fragwürdigen Erlebnissen als Minderjährige berichtet.

Ihr wollt euch selbst eine Meinung über das Buch bilden? Dann kommt hier ein Buchauszug zum Thema Monogamie, Selbstliebe und offene Beziehungen:


Das 8. Gebot: MONOGAMIE IST EIN SCHUSS INS KNIE

Wie ich versuchte, die Liebe zu finden, und sie in mir selbst fand

Der einzige Mensch, dem ich jemals treu war, bin ich selbst. Es ist traurig, aber in jeder Beziehung ging ich fremd, log und betrog. Nicht aus Böswilligkeit, sondern aus einem inneren Zwang heraus. Seit ich denken kann, habe ich große Verlustängste, wegen des Todes von Max, des Todes von Otto und des wenig rühmlichen Abgangs meines Vaters. Obwohl ich nicht verliebt war, suchte ich mir ständig jemanden, mit dem ich eine Art Beziehung führen konnte, nur weil ich Angst hatte, allein zu sein.


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