Antwort: Finden Sie heraus, warum Sie sich bedroht fühlen und bilden Sie mit Ihrem Mann ein Team, das Ihnen wieder Sicherheit geben kann
Dass Sie von der nicht enden wollenden Informationsflut der Ex-Partnerin Ihres Mannes genervt sind, ist verständlich. Allerdings bin ich überrascht, dass es Ihnen und Ihrem Mann offenbar nicht gelingt, sich gegen sie durchzusetzen. Ist es nicht möglich, in einem gemeinsamen Gespräch unter drei Erwachsenen bestimmte Regeln zu definieren, an die sich alle halten können?
Kann es denn sein, dass Sie hier, weil Sie beide so genervt sind, nicht als Team zusammenstehen? Gibt es noch etwas anderes, das unter diesem offensichtlichen Problem, der Störung durch die Ex, liegt?
Sie schreiben, dass Sie nicht eifersüchtig sind und genau wissen, dass es sich bei den Infos um solche über das Kind handelt. Letztlich macht die Ex also alles – vermutlich zumindest in deren Wahrnehmung – nur zum Wohle des Kindes.
Ich kann aus der Ferne nur spekulieren, aber finden Sie, dass Ihr eigenes Kind von Ihrem Mann genug Aufmerksamkeit erhält? Fühlen Sie sich möglicherweise manchmal allein gelassen mit Ihren Problemen mit Ihrem Ex-Partner / Vater Ihres Sohnes?
Ihrer Schilderung entnehme ich, dass Sie und Ihr Mann über die häufigen Kontaktversuche der Ex streiten. Das lässt vermuten, dass Sie und er doch unterschiedliche Blickwinkel auf diesen Konflikt haben.
Ist es möglich, dass Sie sich deshalb durch die Ex-Partnerin so bedroht fühlen, weil sich Ihr Mann nicht deutlich genug von ihr abgrenzt und nicht ausdrücklich genug Partei für Sie ergreift?
Dies könnte für ihn schwierig sein, weil er sich in seiner Wahrnehmung nicht zwischen Ihnen und seiner Ex entscheidet, sondern sich um die Bindung zu seinem Sohn sorgt. Mein Eindruck ist: Die Ex-Partnerin ist vielleicht der Anlass des Konfliktes, aber möglicherweise doch auch ein Symptom eines ungelösten Konflikts zwischen Ihnen und Ihrem Mann. Der hält vielleicht seinen Sohn für schutzbedürftiger als seine Ehefrau. Vielleicht ist er auch jemand, der Konflikte nur ungerne austrägt und sie lieber aussitzt.
Ich kann Ihnen nur raten, im ersten Schritt mit Ihrem Mann abzusprechen, was Sie sich wünschen, was Sie ängstigt, wo Sie den Eindruck haben, dass ihre Bindung verloren geht und wie Sie gemeinsam eine Front bilden können, um mit der Ex-Partnerin umzugehen. Damit würden Sie ihr auch zeigen, dass Sie sich eben nicht zwischen Sie und Ihren Mann drängen kann, auch nicht durch den gemeinsamen Sohn.
Gelingt Ihnen das nicht, sollten Sie eine Paarberatung in Anspruch nehmen. Es wäre doch schade, wenn Ihre Beziehung belastet wird durch äußere Einflüsse, die Sie zwar nicht in Gänze, aber doch in weiten Teilen durchaus gestalten können.
unerhörtehrlich
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