Antwort: Sie ahnen bereits, dass dieser vielversprechende Kontakt doch nicht zu einer Beziehung führen wird.
Zunächst möchte ich Ihnen sagen, dass – nach Ihrer Schilderung – Ihr Kontakt ein Mensch ist, der verbindlich zu sein scheint. Dies zeichnet ihn aus und davon ist auch Ihre bisherige Beziehung geprägt. Sie fühlen einander vertraut, Sie können Dinge ansprechen, die Mut erfordern, Sie konnten Nähe zulassen.
Wenn Ihr Eindruck richtig ist, dann ist sein Verhalten von Werten geprägt: nicht einfach aufgeben, Verletzungen vermeiden und Ausgleich suchen. Insofern ist es für ihn vermutlich ganz normal, dass er auch seiner Ex-Partnerin noch eine Chance geben möchte, da er mit ihr wohl lange glücklich war und weil die Trennung nicht wegen gegenseitiger Verletzungen erfolgte.
Vermutlich hatte er nicht gänzlich abgeschlossen mit dieser Beziehung und trotz der Auseinandersetzungen und der Trennung am Ende, erinnert er sich immer noch an schöne gemeinsame Momente; und diese überwiegen wohl auch im Nachhinein. Dass er nicht nachtragend oder verbittert ist, macht ihn ja auch für Sie zu einer liebenswürdigen Person.
Ob nun seine Ex-Partnerin wirklich berechnend vorgegangen ist? Das mag sein. Doch dann wird die Zeit gewiss rasch zeigen, dass sich nicht viel geändert hat an ihrem Verhalten und die alten Trennungsgründe werden rasch auch die neuen Trennungsgründe sein. Denn für ein Liebes-Comeback, das Bestand hat, braucht es tiefgreifende Veränderungen. Das alte Fahrwasser bringt kein Schiff auf einen neuen Kurs. Den aber benötigt eine Beziehung, die bereits einmal gescheitert ist.
So schwer es Ihnen fallen mag, weil Sie sich gerade sehr in der Schwebe fühlen: Ihr Kontakt macht das, was Sie an ihm schätzen. Dabei ist er transparent über das, was geschieht. Er geht das Wagnis ein, sich erneut verletzen zu lassen, weil er vertraut und Hoffnung hat. Und so wie Sie die Situation schildern, wird er wohl erneut enttäuscht werden. Ob er dann zu Ihnen zurückkehren wird, das lässt sich nicht vorhersehen. Es wäre zumindest im Hinblick auf einen Neubeginn mit Ihnen sehr gut, wenn er die dazu nötigen Entscheidungen selbst treffen würde. Also, dass er die Qualität der alten Beziehung schlussendlich als negativ einschätzt und Konsequenzen zieht.
Welche Frage Sie sich stellen sollten: Wollen Sie warten? Zu Ihrem Schutz möchte ich Ihnen raten, nicht zu lange auf ihn zu warten. In Ihrem Schreiben neigen Sie bereits ein wenig dazu, ihn interpretieren zu wollen und darüber zu grübeln, was er wohl wie wann gemeint haben könnte. Wenn Sie wissen wollen, was in ihm vorgeht, dann fragen Sie ihn direkt. Das Herumdeuten in Textnachrichten und das Hinterfragen von Verhaltensweisen hat nach meiner Erfahrung meist vor allem einen Grund: die Vermeidung der direkten Konfrontation.
Gut möglich, dass Sie bereits ahnen, dass dieser vielversprechende Kontakt doch nicht zu einer Beziehung führen wird. Indem Sie es zulassen, dass er vage bleibt, können Sie ein Stück Hoffnung bewahren. Vielleicht weil Ihnen das weniger schmerzhaft erscheint als der Schlussstrich? In diesem Fall sollten Sie eher abschließen und loslassen. Denn solange Ihr Herz an ihm hängt, werden Sie die anderen Männer, die sich tatsächlich um Sie bemühen und sich nicht erst entscheiden müssen, ob nun Sie oder eine andere Frau die Richtige wäre, nicht an sich heranlassen.
unerhörtehrlich
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