unerhört: Ich will keine Freundschaft Plus und keine Affäre sein!

Unsere Leserin hat sich von Ihrem Mann getrennt für eine neue Liebe. Doch der Neue will nun doch seine Ehe retten und bietet ihr nur eine Freundschaft an. Soll sie kämpfen oder loslassen?

Antwort: Sie haben verdient eine erste Priorität zu sein

Was in Ihrem Kontakt vorgeht und ob er sich bei Ihnen melden wird, da könnte ich nur spekulieren, ich kenne ihn ja nicht. Sie haben zu Ihrem Schutz den Kontakt abgebrochen. Das scheint mir auch eine richtige Entscheidung zu sein, falls Sie nicht dauerhaft die Rolle einer Außenbeziehung einnehmen möchten. Sie möchten nicht in einer schmerzhaften und anstrengenden Wartesituation verbleiben und das ist richtig und zeugt von Selbstwert.

Sie schreiben, Ihr Kontakt wäre Ihr Seelenverwandter, Sie schrieben von Vertrauen und Liebe. Sein Verhalten spricht jedoch nicht dafür. Er wendet sich von Ihnen ab und nicht zu, er entscheidet sich für seine Ehefrau und gegen Sie. 

Mein Eindruck ist, Sie beschönigen Ihre Verbindung und idealisieren ihn und Ihre Beziehung. Sie kamen aus einer unglücklichen Beziehung und fühlten bei ihm endlich wieder Aufmerksamkeit, Anerkennung, Begehren. Dagegen hat ihn offenbar Ihre gemeinsame Affäre daran erinnert, wie er sich seine Ehe wünscht und will noch einmal versuchen diese Wunschvorstellung mit seiner Frau zu verwirklichen.

Von außen betrachtet erscheint deshalb Ihre Beziehung nicht so positiv wie Sie Ihnen vorkommt. Das wichtigsten Anzeichen: nach seinen Aussagen möchte er seine Ehe retten. Damit hat er ganz deutlich gesagt, seine Priorität liegt nicht bei Ihnen.

Nach meiner Erfahrung stehen allerdings die Chancen, dass er seine Ehe retten kann, nicht wirklich gut, so wie Sie die Situation schildern und vor dem Hintergrund der Außenbeziehung mit Ihnen. Eine Affäre kann tatsächlich manchmal Auslöser sein, die eigene Beziehung zu überdenken und auf eine neue Grundlage zu stellen. Dann jedoch schließt man diese ab und bewahrt sich nicht durch ein Freundschaft-Modell eine Hintertür als Fallback. Am Ende scheint er, ganz genau wie Sie das verspüren, Sie in einer Wartehaltung parken zu wollen, um zu sehen, ob seine Ehe nicht zu retten ist.

Sie müssen für sich selbst entscheiden: Ist das wirklich das Verhalten des Mannes, den Sie einen Seelenverwandten nennen?

Offenbar haben Sie bereits die ersten Schritte unternommen, um abzuschließen. Nach meiner Erfahrung fällt das Loslassen nur schwerer und der Liebeskummer dauert länger an, wenn man sich noch Hoffnungen macht und halbherzige Beziehungsmodelle wie Freundschaft oder Freundschaft Plus eingeht, solange man eigentlich „alles“ möchte. 
Sie sind auf dem richtigen Weg, denke ich und den sollten Sie weiter voranschreiten. Dann lernen Sie auch einen neuen Partner kennen, dessen erste Priorität Sie sind, der sich auf Sie zubewegt und sich nicht von Ihnen abwendet. Das haben Sie verdient.

unerhörtehrlich

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