Eric HegmannFrage: Obwohl er nun frei ist, will er sich nicht binden. Darf ich hoffen, dass er seine Meinung noch ändert?
Vor einigen Jahren habe ich eine leidenschaftliche Affäre mit einem vergebenen Mann angefangen. Er war damals noch in einer Fernbeziehung. Mittlerweile ist seine Partnerin nachgezogen und sie leben wieder zusammen. Wir kennen uns bereits seit unserer Kindheit. Der Kontakt riß nie ganz ab. Er hat mich immer als seine Seelenverwandte bezeichnet. Da ist auch viel Wahres dran. Nie habe ich mich jemandem näher und verbundener gefühlt.
Nun hat er sich von seiner Partnerin getrennt und stand kurz danach vor meiner Tür, um mir das zu erzählen. Wir waren für einen Abend wie ein glückliches Paar. Doch die Freude trüben Bedenken. Er hat nun Angst, unser Verhältnis fortzusetzen. Wir sehen uns regelmäßig, wir schlafen miteinander, aber immer wieder erklärt er, dass er keine Beziehung möchte, weil dies besser wäre für uns. Er sagt, er hätte sich von Anfang an für mich entscheiden sollen. Aber nun sei es zu spät und wir würden nur alles kaputt machen, was uns verbindet, würden wir eine Beziehung führen wollen.
Nach seiner Aussage empfindet er für mich “so etwas wie Liebe”. Aber eine Beziehung mit mir möchte er nicht: weder jetzt noch in Zukunft. Sein Grund: Er habe Angst, dass es auch mit uns schief geht, so wie alle seine vorherigen Beziehungen schief gegangen waren und dann wäre unsere Verbindung zerstört. Er möchte mich als Freundin und Vertraute nicht verlieren. Er wünscht sich für mich einen tollen Mann und nicht so einen wie er es ist.
Ehrlich gesagt, einen dooferen Grund hab ich noch nie gehört. Damit hatte ich nicht gerechnet. Im Gegenteil. Wir führten seitdem viele lange Diskussionen. Ist es sinnvoll, darauf zu hoffen, dass er seine Meinung ändert oder soll ich mich damit abfinden, nur eine ehemalige Affäre und jetzt “beste Freundin”zu sein? Ich habe keine Ahnung, wie es weiter gehen soll. Aber ich weiß: Sollte er demnächst eine Neue haben, ist er für mich so oder so Geschichte.
Anna Zimt
Redaktion
