unerhört: Er will nicht mit mir schlafen

Mit einer Ex-Beziehung abzuschließen, kann ein langer Prozess sein. Was passiert, wenn der neue Partner darunter leidet?

Frage: Wie kann ich mit seinen Zweifeln umgehen?

Mein Freund und ich haben uns vor einem halben Jahr kennengelernt und wir führen eine Fernbeziehung. Wir sehen uns aber jedes Wochenende. Er ist ein liebevoller Mensch, doch aufgrund seiner Depression voller Selbstzweifel. Er zweifelt auch an uns und unserer Liebe.

Wir lieben uns, und ich merke auch, dass er mich liebt. Dennoch weiß ich nicht, wie ich mit so einen Menschen am besten umgehen kann? Ich möchte ihn nicht verlieren, denn wir haben eine Chance auf eine wundervolle Beziehung und auf eine großartige Zukunft.

Wie ich kann seine Zweifel etwas mildern? Was kann ich bzw. was können wir tun, dass wir nicht so oft Tiefpunkte haben? Es gibt bestimmt ein paar Tricks und Kniffe, die es ungemein erleichtern mit solchen Phasen umzugehen. Wie kann ich mich verhalten, wenn es wieder zu solchen Zweifeln kommt?

Antwort: Holen Sie sich Hilfe von außen

Man merkt an der Art und Weise, wie Sie schreiben, ganz deutlich, wie wichtig Ihnen Ihr Partner ist und wie gerne Sie ihm helfen wollen. Es scheint ja auch wirklich eine Menge zu geben, was sie beide verbindet. Umso schwerer werden seine Gefühlsschwankungen und Zweifel die Beziehung belasten, stehen diese doch eigentlich von außen betrachtet im Widerspruch zu seinem sonstigen Verhalten.

Wenn bei Ihrem Partner eine Depression (im klinischen Sinne) besteht, ist es unbedingt erforderlich, dass er sich in psychotherapeutische Behandlung begibt. Nur so können die Ursachen dieser Erkrankung gefunden und bearbeitet werden. Das sollte er in erster Linie für sich, aber auch für Ihre Beziehung tun. Sie selbst werden auf Dauer nicht viel ausrichten können. Sie können natürlich für ihn da sein, Gesprächspartnerin sein und zu ihm stehen – die Zweifel mildern aber eher nicht. Bei einer Depression handelt es sich um eine Erkrankung, die auch körperliche Ursachen haben kann. Ohne fachliche Unterstützung kommen Betroffene nur selten aus diesem Teufelskreis heraus. Ich bin auch davon überzeugt, dass Sie an der Beziehung arbeiten können – aber nicht alleine. Möglicherweise wäre es für Sie ein entlastender Schritt, sich mit Personen in ähnlicher Lebenssituation zu unterhalten. Es gibt zahlreiche Gesprächsgruppen für Menschen, die mit einem Partner zusammen sind, der unter Depressionen leidet. Dort bekommen Sie eventuell auch Ratschläge und Tipps, wie Sie mit bestimmten Aspekten der Erkrankung am besten umgehen können.

Wenn die Liebe so groß ist, wie Sie schreiben, bin ich überzeugt, dass Sie diesen schwierigen Weg gemeinsam meistern können. Mit Hilfe von außen.

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