Wie positive Psychologie die Liebe beeinflusst

Nur eine Frage der Einstellung? So kann eine optimistische Haltung einsamen Herzen helfen

„Du musst es nur wollen, dann klappt es auch“, oder „Man kann alles erreichen, wenn man nur fest dran glaubt“: Ratschläge wie diese können einen wirklich zur Verzweiflung treiben, wenn der Hase einfach mal so gar nicht laufen will und die angestrebten Ziele in immer weitere Ferne rücken. Doch was ist eigentlich dran an der positiven Kraft der Gedanken? Steckt am Ende ein wahrer Kern in den gutgemeinten Floskeln und hat der Glaube an das Gute sogar Auswirkungen auf das Liebesglück?

Alles wird gut!

Die Wissenschaft sagt: ja. In zahlreichen Experimenten konnten verschiedene Forscher über die vergangenen Jahre hinweg zeigen, wie massiv die Einstellung zu einer bestimmten Sache den tatsächlichen Erfolg beeinflusst. Eine Koryphäe auf diesem Gebiet ist die fast 70-jährige Psychologin und Harvard-Professorin Ellen Langner. In einer Studie mit zwei Gruppen von Zimmermädchen bewies sie beispielsweise, dass körperliche Aktivitäten je mehr Kalorien verbrennen, desto stärker man daran glaubt, und die Bewegung ganz bewusst als Sport begreift. In einer anderen Untersuchung mit einigen bereits gebrechlichen, pflegebedürftigen Männern gelang es Langner, die Probanden in Sachen Fitness und Selbstständigkeit um mehrere Jahre zu verjüngen: Sie ließ die alten Herren gemeinsam und ohne Haushaltshilfen in eine Wohnung einziehen, die originalgetreu einer Umgebung nachempfunden war, die sie aus früheren Tagen kannten. Diese inszenierte Zeitreise und das Wissen, auf sich selbst gestellt zu sein, beeinflusste die Teilnehmer mental so stark, dass einige wieder allein gehen, Essen zubereiten oder ähnliche Dinge verrichten konnten, die zuvor noch unmöglich schienen.


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