Wenn Männer Männer bewerten: Was hat er, was ich nicht hab’?

Die Frage „Was hat sie, was ich nicht habe?“ ist unserer Autorin wohl bekannt. Aber auch Männer stellen sich diese Frage mit Blick auf Konkurrenten im Liebeswettbewerb, wenngleich etwas selbstbewusster

„Was will sie denn mit DEM?“ schießt es so manchem Herren durch den Kopf, wenn er eine schöne Frau mit einem augenscheinlich unscheinbareren Begleiter durch die Straßen schlendern sieht. Und tatsächlich erreichte unsere Redaktion vor einiger Zeit die Frage eines männlichen Lesers, der sich den Kopf darüber zu zerbrechen schien, warum so viele schöne Frauen mit ‚eher durchschnittlichen‘ Männern ihre Zeit und ihre Liebe teilen. Wir wollten es mit einer Antwort natürlich nicht unversucht lassen, und hoffen, dem Fragesteller auf diese Weise einen Lösungsweg in seinem Lebensrätsel aufzuzeigen.

Der Vergleich von Männern mit ihren aufgrund einer exorbitant attraktiveren Partnerin vermeintlich unterlegenen Geschlechtsgenossen mag insofern verwundern, als der Mann von Haus aus nicht notwendigerweise auf starke Schönheitsideale eingeschworen wird. Natürlich strebt er häufig ein gepflegtes und definiertes Körperbild an, identifiziert sich aber gleichzeitig auch über ‚externe‘ Vorteilsfaktoren wie prestigeträchtige Jobs, exotische Hobbys sowie begehrte Statusspielzeuge aus der Reihe Autos, Uhren oder Boote.

Dies gilt natürlich nicht für alle Mitglieder des männlichen Geschlechts. Beziehen sie allerdings ihr Selbstwertgefühl eher aus der Anhäufung von oberflächlichen Faktoren um ihre Person herum, macht für sie allerdings auch die Frage Sinn, warum sich eine Frau, die optisch in der 1. Liga spielt, mit einem Partner abgibt, der ihr auf der Schönheitsskala um Längen unterlegen ist. Allerdings werden sie sich diese Frage nicht zufriedenstellend beantworten können, solange sie nicht die berühmten ‚inneren Werte‘ mit in die Suche nach der Unbekannten integrieren.

Der Vergleich mit anderen ist dem Menschen angeboren und macht für seine Weiterentwicklung sogar Sinn. Der amerikanische Sozialpsychologe Leon Festinger hat 1954 in seiner Theorie des sozialen Vergleichs kurz gefasst Folgendes festgehalten:


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