Thorsten Wittke ist ein Wir-Mensch und zieht eine glückliche Beziehung dem Singledasein definitiv vor. Doch nicht um jeden Preis, denn wer sich zu sehr verkrampft, der schreckt potentielle Partner eher ab
Neulich traf ich eine Frau wieder, mit der ich vor knapp einem Jahr mal ein Date hatte. Aus meiner Sicht war der Abend damals nett gelaufen und ich war sehr enttäuscht darüber, dass es bei ihr scheinbar nicht gefunkt hatte. Auf meine Nachrichten nach der Verabredung antwortete sie nur noch sporadisch und einem weiteren Treffen ging sie mit Ausreden aus dem Weg. Nach vierzehn Tagen stellte ich den Kontakt ein und hörte danach nichts mehr von ihr.
Bei unserem Wiedersehen haben wir uns zwanzig Minuten miteinander unterhalten. Dann musste ich weiter, weil ich mit Freunden verabredet war. Noch am gleichen Abend erhielt ich eine Nachricht von ihr, in der sie vorschlug, sich doch mal mit etwas mehr Zeit auf einen Kaffee zu treffen. Auf meine Frage, woher der Sinneswandel käme, gab sie mir eine sehr ernüchternde Antwort.
Sie hatte zur damaligen Zeit den Eindruck, dass ich der Meinung war, erst wieder glücklich sein zu können, wenn ich in einer Beziehung wäre. Aus ihrer Sicht verströmte ich das Gefühl der Bedürftigkeit.
Erstmal fühlte sich das an wie eine schallende Ohrfeige. Dann nahm ich mir die Zeit, über diese Aussage nachzudenken und den Thorsten von vor einem Jahr mit dem Thorsten von heute zu vergleichen. Das Ergebnis war ernüchternd, erklärte mir aber eine Vielzahl von Dates, die nicht so gelaufen waren, wie ich es mir erwünscht hatte.
Vor einem Jahr war ich immer noch nicht ganz fertig mit dem Ende der vorangegangenen Beziehung. Die meiste Zeit verbrachte ich alleine auf meiner Couch durch Singlebörsen oder im Internet surfend . Ich vernachlässigte meine Hobbys, trieb keinen Sport und meine sozialen Kontakte pflegte ich lieber in stundenlangen Chats als im realen Leben. Zur damaligen Zeit stand und fiel mein Selbstwertgefühl damit, ob ich ein Date hatte und wie es verlief. Ich war der festen Überzeugung, dass mein Leben erst wieder besonders werden würde, wenn eine Partnerin es mit mir teilen würde.