„Mehr Bio geht nicht, mein Baby.“ Und das einzige, was mir durch den Kopf ging, war Hundekot, Katzenurin – und an die Fäkalien der Vögel wollte ich gar nicht erst denken.
Aber aufgeben wollte ich dieses Mal nicht. „Das ziehst Du jetzt durch.“ Dieser Satz manifestierte sich in meinem Kopf wie ein Mantra, welches ich mir stündlich in Erinnerung holte und wortlos vor mich hinsagte.
Es kam natürlich, wie es kommen musste. An einem lauen Sommerabend. Wir waren zum Eintauschen verabredet. Als ich die Tür öffnete, traf mich fast der Schlag. Sein Bart musste über Nacht gute fünf Zentimeter gewachsen sein. Oder es lag an dem Essen der Wiese. Er sah aus wie ein schrulliger Waldschrat. Zur Begrüßung gab es keinen Kuss, sondern einen Strauß Gerste. Den wollte er gegen eine Flasche Wein eintauschen. Den Wein habe ich dann alleine getrunken und Bodenständigkeit ganz oben auf meine Liste geschrieben.
„Wenn Du aufhörst zu suchen, dann wirst Du ihn finden.“ Dabei suche ich ja schon lange nicht mehr. Wer sucht, muss was verloren haben. Habe ich nicht.
Und bei dem Freiraum ist es ja noch immer so, dass die Dosis das Gift macht. So wird es auch immer bleiben. Ich hätte gerne einen Mann, der mich atmen lässt. Irgendwie ziehe ich die Sorte Mann an, die beim fünften Betreten meiner Wohnung den Küchentisch anhebt und schaut, wo der am besten in seinem Haus zu Geltung kommt. Verstehen kann ich das ja. Mein Tisch ist wirklich schön. Echtholz. Furniert. Er soll nur bitte dort stehen bleiben, wo er schon immer steht. Ich mag nur ungern jeden Sonntag Punkt drei Uhr an der Kaffeetafel sitzen. Zumindest jetzt noch nicht. Dafür bleibt mir im Alter doch noch so viel Zeit.
Das mit den zu niedrig gesteckten Ansprüchen hatte ich zur Genüge und dazu sage ich „Nein danke“. Warum soll ich denn aus meinem ganzen Leben einen einzigen Kompromiss machen? Wo ich doch so gut mit mir allein zurechtkomme und mich selber so gern mag.
Mit mir ist das Warten auf den Richtigen so angenehm erträglich und mit tollen Freunden noch viel mehr.