Eins, zwei, drei … Mehr Dates braucht es doch eigentlich nicht, um zu wissen, ob aus einem Kontakt mehr werden kann oder nicht. Thorsten Wittke will nicht mehr Zeit für „schauen wir mal“ vergeuden
Gut Ding will Weile haben. So habe ich es von Oma gelernt und bei manchen Dingen mag der Wahrheitsgehalt dieses Sprichwortes auch zutreffen. Ein Hefeteig muss ruhen und ein gutes Pils braucht sieben Minuten. Beim Dating und bei der Beziehungsanbahnung gilt das nicht. Korrektur: für mich nicht mehr! Für mich gilt, ab sofort, die amerikanische 3-Dates-Regel.
Beim ersten Date wird miteinander geredet und es kommt vielleicht am Ende zur Umarmung und einem Gute-Nacht-Kuss. Beim zweiten Date kommt man sich näher, eventuell wird auch schon geknutscht oder gekuschelt. Beim dritten Date geht man miteinander ins Bett. Oder eben nicht. Geht man nicht miteinander ins Bett, steckt man in der Friendzone und kommt da auch nicht mehr raus. Sehr pragmatische Menschen, die Amerikaner. Bis dato habe ich darüber den Kopf geschüttelt; mittlerweile sehe ich das allerdings genauso. Ich habe die Nase voll davon, nach tage-, manchmal auch wochenlanger, Konversation in irgendwelchen Messengern von irgendwelchen Dates heimzukommen und mir die Frage zu stellen, woran ich jetzt eigentlich bin.
Liebe Frauen, ich verstehe, dass ihr schon viele Frösche geküsst habt und der Prinz sich bis jetzt noch nicht gezeigt hat. Muss ja so sein, sonst würden wir uns nicht zu einem Date treffen. Garantiert seid ihr von Ex-Partnern enttäuscht und eurer Herz schon mehrfach gebrochen worden, und ihr habt schon viele Liebesschwüre gehört, die sich hinterher als Lug und Trug rausgestellt haben. Ihr wollt keine weitere Kerbe in eurem Bettpfosten und Fehler der Vergangenheit für die Zukunft ausschließen. Deshalb seid ihr vorsichtig und versucht, euch zu schützen. Ihr wollt euer Date auf Herz und Nieren prüfen und keinen weiteren Griff ins Klo riskieren.
Ob ihr es glaubt oder nicht, mir geht es genauso. Aber mir ist klar, dass es Mrs. Perfect nicht gibt. Es wird immer irgendwas geben, das mich kratzen wird. Die Frage ist, kratzt es mich so sehr, dass ich nicht damit leben kann? Wenn es so ist, dann muss ich mein Date auch nicht noch mal wiedersehen. Es wird nicht besser werden und es ist dem anderen gegenüber auch nicht fair. Man weckt unnötig Hoffnungen und Gefühle und blockiert den anderen für jemanden, der weiß, was er will. Wenn auch beim zweiten Date nicht mehr als ein „er ist mir ganz symphatisch“ übrig bleibt, dann bedarf es auch keiner dritten, siebten oder zehnten Verabredung. Es wird sich nichts ändern. Es wird nichts mehr werden.