Darum benötigen Männer beim Flirten einen „Wingman“

Er darf auch nicht zu gut aussehen und muss sich im richtigen Moment unsichtbar machen können. Nichts ist übler, als einen ganzen Abend lang auf eine Telefonnummer hinzuarbeiten – und der letzte Satz des Abends ist die Frage nach dem Beziehungsstatus meines schweigsamen Freundes.

Das sind nur die wichtigsten Eigenschaften, die er mitbringen muss. Zusätzlich ist es erforderlich, dass er die gleichen Locations mag, sich mit Ratschlägen zurückhält und dass er ein guter Motivator ist. Ein „Tschakka! Du schaffst das!“ lässt mich um zwei Zentimeter größer ins Gespräch gehen.

Warum große Männergruppen keinen Wingman ersetzen können

Vom Ausgehen in großen Männergruppen habe ich mich mittlerweile verabschiedet. Das funktioniert nur bei Kegel- oder Sportvereinsausflügen, wenn man auf gleichgesinnte Frauengruppen trifft. Hier ist dann so viel Alkohol im Spiel, dass es egal ist, was man sagt oder wer vorgeht. Beide Gruppen gehen mit dem gleichen Ziel in den Abend und das ist nicht Beziehungsanbahnung.

Bei anderen Gelegenheiten funktioniert das nicht. Einzelne Frauen bekommen Angst, wenn sie plötzlich von einer Horde Männer umringt werden. Mehr als zwei Kerle sind auch nicht in der Lage, vernünftige Absprachen zu treffen und im Vorfeld zu klären, wer das größere Interesse hat. Der mit dem größten Geltungsbedürfnis läuft vor, alle anderen folgen dann und der Abend vergeht damit, dass sich einer auf Kosten des anderen zu profilieren versucht. Damit ist das Kind dann meist schon in den Brunnen gefallen.

Worst Case ist dann der Honk, der nicht begreift, dass er aus dem Rennen ist und sich partout nicht diskret zurückziehen oder verabschieden will. Er merkt einfach nicht, dass sich zwei bereits einig sind und dass sie den weiteren Abend lieber ohne ihn verbringen würden.

Wenn Männer sich gegenseitig ins Gehege kommen

Eine sonst geltende Hierarchie innerhalb einer Männergruppe wird in dem Moment auf den Kopf gestellt, wenn das Quotenverhältnis Männer zu Frauen ungünstig wird – und jeder denkt nur noch an sich. Solange keine klaren Verhältnisse herrschen, wer zu wem „gehört“, wird mit allen Mitteln, auch unfairen, um die Gunst der Frauen gebuhlt und man(n) kommt sich gegenseitig ins Gehege. Da hat die Evolution mal total versagt. Männer in Gruppen sind nicht mehr in der Lage, gemeinsam zu „jagen“. Da lobe ich mir doch meinen persönlichen Wingman.


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