Singles scheinen sich Hikikomori-wohlzufühlen
Die Coronakrise hat das Datingverhalten der Singles verändert. Und ich glaube, es hat viele Alleinstehende bequemer gemacht. Warum das Haus verlassen, wenn auch ein Videocall entscheiden kann, ob der neue Kontakt zu einer intensiveren Begutachtung taugt? Der ein oder andere Single scheint sich im Moment tatsächlich so richtig Hikikomori-wohlzufühlen. Das Risiko bei einem Date zu versagen und die Ängste davor, nicht gut genug zu sein und enttäuscht zu werden, lassen sich reduzieren, wenn man seine Kontakte nicht mehr persönlich, sondern nur virtuell verfolgt.
Doch aktuelle Studien lassen auch vermuten, dass im Zusammenhang mit der Corona-bedingten Isolation psychische Probleme zunehmen werden.
Das staatliche vorgeschriebene Hikikomori schleicht sich langsam aus
Betrachte ich die Singles in meinem Freundeskreis, kann ich jedoch feststellen, dass die verordnete Selbstisolation, also das staatlich vorgeschriebene Hikikomori, sich langsam wieder ausschleicht. Mir wird von ersten Dates berichtet, die unter Wahrung des „Corona-Abstandes“ begangen werden und nicht von gemeinsamen Restaurantbesuchen geprägt sind, sondern von ausgiebigen Spaziergängen, bei denen man sich einfach eine Flasche Wein in den Rucksack steckt.
Wie immer beim Dating geht es darum, den ersten Schritt zu tun. In Corona-Zeiten ist der Schritt zu einem persönlichen Treffen weiter und auch verantwortungsvoller, als wir es in der Vergangenheit erlebt haben. Vielleicht müssen wir uns daran gewöhnen, einem Menschen erst einmal mit gebührendem Abstand zu begegnen. Doch es bleibt wichtig für die Partnersuche, einen Menschen in seiner Gesamtheit zu erleben und nicht nur schriftlich oder auf einem pixeligen Webcambild. Also Schluss mit Hikikomori und raus aus dem Schneckenhaus, um nach der Liebe Ausschau halten. Unter Wahrung der geltenden Regelungen, natürlich!
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