Es gibt immer mehr miese Dating-Trends. Erst Ghosting, dann Benching – und jetzt Hyping. Wie bei den ersten beiden, handelt es beim Hyping erneut um altbekannte Verhaltensweisen
Das Alphabet der modernen Partnersuche-Probleme ist gerade um einen Buchstaben erweitert worden: H für Hyping. Was ist Hyping? Vor allem schmerzhaft. Denn beim Hyping wird der Partner in Unkenntnis gelassen, dass er oder sie nur ein Übergangspartner ist, beispielsweise um das angeschlagene Selbstbewusstsein nach dem letzten Beziehungsaus zu verarbeiten durch den Ego-Booster einer möglichen neuen Beziehung.
Bekannt wurde Hyping durch diese Erklärung: Der umworbene und „gehypte“ Kontakt ist für den anderen nur „die Vor-Band für den Haupt-Act“. Das ist, wenn es vorsätzlich geschieht, respektlos und abwertend und hinterlässt bei den Betroffenen das Gefühl, ausgenutzt worden zu sein. Häufig geht das einher mit einem Vertrauensverlust, da Versprechungen und gemeinsame Zukunftspläne mit einem Mal nur leere Worthülsen sind. Viele Betroffene fragen sich fassungslos: Weshalb habe ich das nicht bemerkt? Was stimmt mit mir nicht?
Daraus entstehen Unsicherheit und ein angekratztes Selbstwertgefühl. Diese Folgen sind das besonders Schwerwiegende, denn sie können einen schädlichen, pessimistische Blick auf die Partnersuche allgemein lenken. Leider ist es genau diese Haltung, die Betroffene dann häufig in dysfunktionale oder toxische Beziehungen treibt, denn ein niedriger Selbstwert ist der Türöffner für emotionale Abhängigkeit.
Keine Frage, auch vor Online Dating gab es unzuverlässige, unverbindliche, manipulative Menschen, die einem die Partnersuche schwer gemacht haben. Im Zusammenhang mit der Online Partnersuche erhalten diese Verhaltensweisen nun neue Namen, um auch der Veränderung gerecht zu werden. Was heute mit „Wisch&Weg“ in einer App beginnt, wird ebenso rasch entsorgt. Unabhängig vom Schmerz, der dabei angerichtet wird.