Sich „Optionen“ krampfhaft offenzuhalten, zerreißt und überfordert uns, zumindest dann, wenn wir es in Wirklichkeit nur auf einen Partner abgesehen haben. Gewissensbisse, Schuldgefühle und Frustration ob des enormen Kraft- und Zeitaufwands sind die Folge. Und was hat man damit gewonnen? Wenig bis nichts.
Gewinne, die nicht mehr wahrgenommen werden
Wenn wir erst einmal in den Tunnel der Multioptionsgesellschaft eingetreten sind, achten wir bei unseren Entscheidungen, gleich ob sie groß oder klein sind, nur noch auf die Verluste, die mit einer Entscheidung für etwas oder jemanden zwangsläufig verbunden sind. Wir trauern dem hinterher, was wir jetzt nicht mehr „haben“ können, statt uns einfach über das zu freuen, was wir real gewonnen haben.
Die Trauer über das Nicht-Mehr trübt die Schönheit des Gewinns
Im schlimmsten Fall verleitet uns dieser Denkfehler zu furchtbar dummen Entscheidungen. Etwa dann, wenn wir um jeden Preis versuchen, keine offene Tür zuzuschlagen, nur um nicht von dem Gefühl der Reue durchgeschüttelt zu werden. Blöd nur, dass wir dadurch langsam in einen Zustand abdriften, der sehr viel schlimmer ist als jeder vermeintliche Verlust.
Über die Freude, den Richtigen zu wählen
Was kann man aus Arielys Forschung lernen? Vieles, und zwar:
- dass es befreiend sein kann, Türen zuzuschlagen
- dass Optionen noch keine Gewinne sind
- dass wir stärker mögliche Gewinne als vermeintliche Verluste fokussieren sollten
- dass es einfach Freude macht, den oder das Richtige zu wählen
Wir sollten demnach nicht (zu viel) Angst davor haben, den falschen Partner zu wählen, sondern uns vielmehr freuen, den richtigen zu wählen!
Übrigens: Meine Kollegin hat inzwischen ihr Herz sprechen lassen und sich für Bernd entschieden. Sicherlich eine gute Wahl.