Schluss mit People Pleasing: Wie du endlich mehr für dich und deine Meinung einstehst

Bist du immer zur Stelle, wenn andere einen Gefallen brauchen und kannst schlecht “Nein” sagen? Dann bist du vielleicht ein People Pleaser. Wir sagen dir, woran du das erkennst und wie du ab jetzt einer anderen Person mehr Aufmerksamkeit schenkst: dir selbst!

Schritt 2: Frag‘ dich, was Gutes passieren kann, wenn du nein sagst 

People Pleaser wollen vor allem eins: gemocht, geliebt und anerkannt werden. Alles, was dieses Ziel gefährden könnte, versuchen Sie daher zu vermeiden. Daher beschäftigen dich sehr wahrscheinlich zwei Ängste: 1. Die Angst, von deinen Mitmenschen abgelehnt zu werden, wenn du auch mal “Nein” sagst und eine Grenze ziehst. 2. Die Angst, etwas nicht gut genug zu machen und keine Bestätigung mehr zu bekommen.  

Aber drehen wir die Sache mal um und schauen auf das, was dir vor lauter Gefälligkeit entgeht. Was kann dir Gutes passieren, wenn du deiner Freundin sagst, dass du ihr dein Auto nicht leihen kannst, weil du es selbst brauchst? Du wirst stressfrei in 20 Minuten zu deinem Freund kommen statt dort eine Stunde mit der Bahn hinzufahren und drei Mal umzusteigen. Was kann dir Gutes passieren, wenn du eben keine Nachtschicht einlegst, um die Präsentation im Job perfekt zu machen? Du bekommst endlich mal wieder genug Schlaf und das schenkt dir mehr Energie für neue Aufgaben.  

Schritt 3: Fang‘ an, dir eine Wahl zu lassen 

Wenn dich also das nächste Mal jemand um etwas bittet, sag nicht gleich “Ja”. Ein “Da muss ich drüber nachdenken und sage dir nachher Bescheid”, ist völlig legitim. Anschließend fragst du dich in Ruhe, ob dir das gut tut und du Zeit hast. Oder ob dir der Gefallen gerade vor allem Stress verursacht und du nicht sogar deine eigenen Bedürfnisse hinten anstellen musst, um den Erwartungen des anderen zu entsprechen. Kommst du zu dem Schluss, dass du dich verbiegen müsstest, sagst du “Nein”. Oder besser: Du formulierst es diplomatisch um. Zum Beispiel in ein: “Das ist so lieb, dass du an mich gedacht hast, aber leider müssen wir das verschieben.” Das ist anfangs nicht leicht, aber fang mit etwas Kleinem an und steigere dich dann.  

Damit du deine eigenen Wünsche nicht aus den Augen verlierst, hilft es, sie aufzuschreiben. Ebenfalls nützlich: Setze dir fixe Termine pro Woche für eine Verabredung mit dir selbst. Und wenn du dabei nur ganz alleine deine Lieblings-Serie schaust. Je besser du die Zeit mit dir selbst gestaltest, desto unabhängiger wirst du von dem Gefühl, Feedback von anderen zu brauchen. Vor allem aber ist diese Pflege der Freundschaft mit dir selbst die beste Basis für gelungene soziale Kontakte. Die hängen nämlich nicht davon ab, dass du jeden in jeder Situation glücklich machst. Das ist weder deine Aufgabe noch möglich.

People Pleaser müssen lernen, Grenzen zu setzen

Such dir lieber genau aus, wer zu den Menschen gehört, die umgekehrt auch dir gut tun. Und auf die konzentrierst du dich. Wenn du selbst glücklich bist, klare Grenzen setzt und zu dir und deiner Meinung stehst, verbessert das übrigens automatisch dein Verhältnis zu anderen. Weil plötzlich so viel Stress von dir abfällt, Dinge zu tun oder auszuhalten, die dir insgeheim missfallen. Weil du dann Zuwendung und Verständnis lebst, wenn du es wirklich fühlst. Und weil deine Nettigkeit nun keine Gefälligkeit, keine Angst vor Zurückweisung mehr ist. Sondern dann bist es wirklich du, den deine Mitmenschen erleben und schätzen. Ist das nicht ein Grund mehr, dir ab jetzt die Wahl zu lassen? 


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