Beginnend damit, dass der Zauber eines ersten Dates verschwindet. Wie schön ist es, sich ein paar Tage auf etwas zu freuen, sich Gedanken zu machen, was man anzieht, was man sagen will und sich die Frage zu stellen, ob der Andere einen mögen wird. Die Nervosität auf dem Weg zur Verabredung und das Hoffen und Bangen, wenn der Andere sich fünf Minuten verspätet.
Ob man will oder nicht, wer ständig datet, läuft Gefahr, abzustumpfen. Das Besondere an einem ersten Treffen vergeht. Es wird zur Routine und das erhöht die Misserfolgswahrscheinlichkeit. Jeder wünscht sich einen Partner, der sicher und souverän agiert. Aber nicht beim ersten Date. Da möchte man die eigene Unsicherheit und Aufregung beim Gegenüber gespiegelt sehen. Man will sich als etwas Besonderes fühlen und wahrgenommen werden. Eine erste Gemeinsamkeit haben.
Wer ständig die gleichen Geschichten erzählt bzw. erzählen muss – weil sie beim Kennenlernen einfach dazugehören –, wirkt nicht mehr echt und authentisch. Ein Player, der im Training ist und das ausstrahlt, wird als Checker wahrgenommen. Das wirkt nicht sonderlich attraktiv und erzeugt Distanz beim Gegenüber. Ein Teufelskreis, der irgendwann zum Dating-Kollaps führt.
Es fällt leicht, mit dem Massen-Dating aufzuhören, wenn man sich mal vor Augen führt, wie man sich selber fühlen würde, wenn man beim ersten Date einer solchen Person begegnete. Jemanden, der sich nicht sorgfältig vorbereitet hat, kein echtes Interesse zeigt und sich nicht die Zeit nimmt für ein bewusstes Kennenlernen. Der nicht mit ganzem Herzen bei der Sache ist, sondern wirkt, als wenn er nur ein Programm abspult. Der sich durch nichts aus der Fassung bringen lässt, weil er den Eindruck macht, bereits alles erlebt zu haben.
Spätestens jetzt sollte einem die Lust auf ein erstes Date mit diesem Menschen vergangen sein und man auf die Idee gekommen sein, dass weniger manchmal mehr ist. Oder irre ich mich da?