Danke für euch und alles
Eure Gegenwart ist angenehm und ihr seid tolle Gesprächspartner. Ihr lacht an den richtigen Stellen, vertretet ordentliche Ansichten, seid nicht auf den Mund gefallen und habt trotzdem Manieren. Und ihr stellt Fragen, gute Fragen. Damit demonstriert ihr nicht nur auf angenehme Weise eure Rhetorik-Skills, sondern auch echtes Interesse an meiner Person. Ihr behandelt mich einen ganzen Abend lang aufmerksam, schaut mir in die Augen statt ins Dekolleté und lächelt, wenn ich spreche. Wisst ihr, was das mit mir macht? Es gibt mir ein verdammt gutes Gefühl. Weil es mich – inmitten all der Kennenlern-Katastrophen, der Total-Flops und Dates, bei denen nur ein Herz Funken schlug, nämlich meins – daran erinnert, dass ich eine attraktive, interessante Frau bin. Dass ich witzig bin und sexy und schlau und überhaupt ziemlich begehrenswert. Denn ehrlicherweise vergesse ich das ganz schön oft.
Und eins noch…
Liebe Männer, die ich nie geliebt habe: Auch, wenn aus unserem Date nichts wurde, habt ihr mich ein bisschen glücklicher gemacht. Und zwar nicht nur mit einem Selbstbewusstseins-Push, sondern vor allem mit der Erkenntnis, dass da draußen eine Menge tolle Jungs rumlaufen und auch der Topf zu meinem – zugegebenermaßen ziemlich merkwürdig geformten – Deckel irgendwann vorbeispazieren wird. Durch euch habe ich den Glauben an die Liebe nicht verloren, sondern tatsächlich erst wiederentdeckt. Und so wie ihr mich darin bestärkt habt, nach dem Partner mit dem chemischen Knall-Effekt zu suchen, will ich mit diesem Brief auch euch bestärken. Geht raus und macht alles genauso weiter, wie ihr es eben macht. Das ist keine bauchpinselnde Floskel, sondern ernst gemeint: Die Frau, die euch zu guter Letzt bekommt, kann sich wirklich glücklich schätzen. Nur bin das eben nicht ich.