Mit diesem Gedanken verliert das Date seinen Schrecken

Wenn es sich nicht verhindern ließ, z.B. bei Prüfungen, Vorstellungsgesprächen oder bei Vorträgen, half mir der Satz, mit dem mich einst ein Lehrer bei der Schulabschlussfeier zu meiner Rede auf die Bühne schubste. »Stell dir vor, alle im Zuschauerraum wären nackt.« Ich trat ans Mikrofon, schaute in die ersten Zuschauerreihen und musste lächeln. Das Lampenfieber und meine Ängste verschwanden und der Rest lief wider Erwarten glatt. Für ein erstes Date finde ich dieses Bild der Frau gegenüber eher unpassend und rufe es deshalb lieber nicht auf.

Es gibt viele unterschiedliche Meinungen über positives Denken und die Macht der Selbstsuggestion. Ich bin da eher skeptisch und trotzdem lasse ich mich manchmal darauf ein. Denn Fakt ist, wenn man es nicht übertreibt, schadet es zumindest nicht. Es soll ja nicht darum gehen, sich alles schön zu reden, sondern seine Gedanken gezielt und bewusst zu verwenden, um sich selbst von unnötigem Druck zu befreien und damit das Leben einfacher zu gestalten.

Deshalb könnte meine Freundin Recht haben mit ihrem Ansatz, denn das ist der Moment, in dem es „Klick“ bei mir macht. Eigentlich gibt es gar keine Gefahren und Probleme bei einem Date. Das gaukelt mir mein Unterbewusstsein nur vor. Warum sollte mein Date mit einer anderen Intention als meine Freundin zu einer Verabredung erscheinen. Sie ist an mir interessiert, sonst hätte sie doch gar nicht zugesagt.

Wenn es mir nicht einfach so gelingt, muss ich wohl wirklich einen Weg finden, mein Unterbewusstsein mit positiven Gedanken auszutricksen. Vielleicht hilft es ja, wenn ich mein Date als alte Freundin, die ich schon ewig kenne, sehe und dadurch lockerer werde. Einen Versuch sollte es jedenfalls wert sein.


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