Es war eine Begegnung wie aus einer süßen romantischen Komödie aus Hollywood. Ich hätte es mir nicht besser ausdenken können. Tom raffte mich vom ersten Moment an. Er verstand meinen Humor sofort, als hätten wir uns als Kinder die gleiche Geheimsprache ausgedacht. Er legte jedes Mal eine kleine Schippe drauf, wenn ich einen Witz machte und ich lachte so viel und so doll, dass mir irgendwann das ganze Gesicht weh tat. Er war charmant, schlagfertig und als ich vorschlug, dass wir das, was wir beruflich taten einander pantomimisch vorspielen könnten, sprang er sofort von seinem Barhocker auf und legte los. Meine Berufe erriet er sofort. Ich hingegen riet mich um Kopf und Kragen. Irgendwann war ich mir sicher, er sei vielleicht Logistiker oder Kunsthändler, doch die vermeintlichen Kisten, die er mir mit allem was ihm zur Verfügung stand darstellte, sollten kleine Kinder sein. Denn der gute Tom war Grundschullehrer. Und einer der witzigsten, interessantesten und anziehendsten Menschen, die ich seit langem kennengelernt hatte.
Der perfekte Kuss
„Also…“, guckte er mich mit glühenden Wangen an, als wir kurze Zeit später alleine draußen vor der Tür standen, „ich würd dich gerne fragen… also, naja, dürfte ich dich…“ „Du kennst die Antwort“, unterbrach ich sein plötzlich schüchternes Stottern und lächelte. Und da zog Tom mich an sich und küsste mich. Es war der perfekte erste Kuss. Weich, süß, nicht zu viel und nicht zu wenig.
„Und?“, strahlte mich Helen heute Morgen aufgeregt an, als wir beim Frühstück saßen. Wir hatten beide unsere Lieblingsschlafanzüge an und sahen sehr müde, aber sehr zufrieden aus. „Erzähl!“.
„Für mich war das alles gestern einfach nur schön.“, grinste ich zurück und nahm einen Schluck von meinem heißen Tee. „Du und ich und wie wir beide mal wieder einfach nur wir waren. So wie früher in unserer Berliner Zeit. Wie frei wir waren! Und dann noch diese Begegnung mit Tom. Das war so leicht und so schön und so witzig. Alles in allem war einfach alles perfekt. Es war die perfekte Nacht, Helen“.