Warum sich Männer die viel gescholtene Unerreichbarkeits-Taktik der Frauen häufiger zunutze machen sollten
Die wahren Meisterinnen in diesem Katz-und-Maus-Spielchen sind natürlich die Frauen. Schon Mama wusste schließlich: Willst du einen Mann um jeden Preis, lauf ihm bloß nicht nach, sondern mach dich rar. Bist du nämlich zu leicht zu haben, kann er nicht jagen und verliert das Interesse, peng. Dieses Prinzip haben wir längst in unseren Köpfen manifestiert. Und zwar, weil wir selbst am allerbesten wissen, wie gut es funktioniert. Denn wer schon einmal im Schaufenster einen tollen Schuh entdeckt hat, um dann zu erfahren, dass die eigene Größe nicht mehr auf Lager ist, hat sehr wahrscheinlich nicht einfach mit den Schultern gezuckt, sondern wollte ihn nur umso mehr. Richtig?
Was man nicht bekommt, das will man haben
Die Menschen streben seit Urzeiten nach dem, was ihnen unerreichbar erscheint, da sind sich beide Geschlechter ähnlich. Statt in den eigenen Vorgarten zieht es einen an die entlegensten Winkel der Erde. Das Fahrrad erfüllt seinen Zweck, doch ein glänzender Straßenkreuzer, das wäre doch was. Dazu bitte die super-limitierte Auflage dieser Designer-Jacke und warum nicht irgendwann mal ein Häuschen auf dem Mars? Wir träumen höher, schneller, weiter und wollen stets das, was am schwersten zu bekommen scheint – ein niemals endender Wettkampf mit uns selbst und allen anderen. Vielleicht ist das eine Art biologisches Grundbedürfnis, Arterhaltung, Evolution, festgeschrieben in den menschlichen Genen. Der Stärkere gewinnt und stärker ist, wer mehr erreicht.
Doch hier kommt der Punkt: Bringt mehr Anstrengung auch wirklich mehr Erfolg? In ihrem „Lied vom Scheitern“ beantworten Die Ärzte diese Frage beispielsweise relativ eindeutig – und zwar mit nein. So heißt es dort nämlich im Refrain: „Du bist immer dann am besten, wenn’s dir eigentlich egal ist.“
Frauen sind Raubtiere
Wenn man diesem einfachen Prinzip Glauben schenkt, stellt sich doch in Liebesdingen eigentlich nur eine Frage: Warum machen Männer auf Partnerinnensuche es sich so wahnsinnig selten zunutze? Als zwischenmenschliche Taktikspieler sind sie jedenfalls nicht gerade bekannt, geben ihren Instinkten in der Regel schneller nach als Frauen. Dabei gibt es längst wissenschaftlich fundierte Beweise dafür, dass Unerreichbarkeit männliche Singles erfolgreicher macht. Beispielsweise eine Studie aus dem Jahr 2009, veröffentlicht im Journal of Experimental Social Psychology. Die Forscher nahmen das Foto eines optischen Traummanns und zeigten es ihren zahlreichen weiblichen Probandinnen. Dabei erzählten sie der Hälfte der Versuchsgruppe, der abgebildete Adonis sei solo – die andere Hälfte betrachtete das Bild in dem Glauben, er sei in einer festen Beziehung. Und siehe da: Während nur 59% der ersten Teilgruppe ihr Interesse an dem vermeintlichen Single-Mann bekundeten, fanden die Frauen der zweiten Sektion den angeblich vergebenen Schönling zu sage und schreibe 90% attraktiv.
Wir wollen doch nur spielen
Was dahinter steckt, liegt wohl auf der Hand. Auch Frauen wollen ihre Herzensbeute lieber selbst erlegen, statt sie auf dem Silbertablett präsentiert zu bekommen. Wer sich bedürftig zeigt und um Aufmerksamkeit ringt, wirkt schnell verzweifelt und wird so uninteressant wie x-beliebige Schuhe auf dem zentral positionierten Grabbeltisch. Über längere Zeit komplett auf Durchzug zu schalten, ist zwar mit Sicherheit kontraproduktiv – aber, liebe Männer: Gebt den Frauen doch was zum Spielen.