Nutzen Sie den Benjamin Franklin-Effekt
Ich gebe zu, dieser Trick klingt im ersten Moment etwas merkwürdig, doch er funktioniert tatsächlich. Verraten hat ihn mir ein alter Schulfreund, Florian, BWLer durch und durch. Das erklärt auch, warum er beim Dating einen Tipp anwendet, den er von seinem Job-Coach gelernt hat. Ursprung des Benjamin Franklin-Effekts ist der Gründervater der Vereinigten Staaten höchstpersönlich. Ein kluger Mann, vor allem, wenn es um das Zwischenmenschliche ging. Bei dem nach ihm benannten Effekt geht es im Prinzip um diese Annahme:
→ Wenn wir jemanden überreden, uns einen Gefallen zu tun, werden wir ihm dadurch sympathischer.
Klingt erstmal unlogisch, ich weiß. Auf die Dating-Welt übertragen würde es also bedeuten, dass wir unsere Flirt-Bekanntschaft um einen Gefallen bitten. Wir überhäufen ihn oder sie also nicht mit Hollywood-Klischee-Aufmerksamkeiten, wie Blumen und Pralinen, sondern wir fragen nach etwas.
Nehmen statt geben
Benjamin Franklin hat das seiner Zeit ebenfalls getan. Und zwar bei einem direkten Konkurrenten, den er nicht besonders gut leiden konnte. Laut Aufzeichnungen entdeckte er bei seinem Kollegen ein spannendes, seltenes Buch im Regal. Via Notiz bat er ihn darum, das Werk für ein paar Tage ausleihen zu dürfen, was auch umgehend geschah. Eine Woche später ging das Buch zurück an den Eigentümer mit einer neuen Notiz und einem freundlichen Dankeschön. Nach diesem überraschend netten Austausch schien das Eis zwischen den beiden Konkurrenten gebrochen, fortan arbeiteten sie zusammen und wurden sogar Freunde.
Kein Wunder also, dass dieses Vorgehen in Job-Coaching-Kreisen empfohlen wird. Kommen Sie mit einem Kollegen nicht sonderlich gut klar, bitten Sie ihn also einfach um einen Gefallen, zum Beispiel darum, dass er sein Wissen mit Ihnen teilt. Denn: Laut Benjamin Franklin-Effekt wird ein Mensch, der sich helfen lässt, vom Helfenden alleine dadurch sympathischer wahrgenommen – sofern es sich bei der Hilfshandlung um einen persönlichen Gefallen handelt. Laut Psychologen entscheidet der Helfende offenbar auf rationaler Ebene, dass ein Mensch, dem man einen Gefallen tut, das auch wert ist und man diesen daher auch mögen muss. Verrücktes Gehirn, oder?
Lange Erklärung, kurzer Sinn: Dieser Trick funktioniert auch beim Dating. Wollen Sie jemanden an sich binden und positiv wahrgenommen werden, bitten Sie Ihre Bekanntschaft also einfach um einen persönlichen Gefallen. In Kombination mit den anderen Strategien wird der Kontakt auf diese Weise garantiert nicht einschlafen, es sein denn, Chemie und Sympathie stimmen wirklich überhaupt nicht überein. Aber auch dann gilt: Kopf hoch und weiter die Augen offen halten.
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