Aber es gibt einige Lebens- und Liebesthemen, die von großer Bedeutung für die Stabilität und Erfolgsaussichten einer Beziehung sind, und die sich im Prinzip schon in der Frühphase eines Kontakts aufdecken ließen (auch wenn die wenigsten von uns zu diesem Zeitpunkt auch nur einen einzigen Gedanken an sie verschwenden würden).
Wie erkennt man, ob ein Date Potenzial für eine stabile, langfristige Beziehung hat?
Welche Infos braucht man zumindest aus psychologischer Sicht wirklich, um abzuschätzen, ob ein Date boyfriend beziehungsweise girlfriend material darstellt? Zum Beispiel diese:
- Wie viele Beziehungen hatte das Date bereits?
- Welche Qualität hatten diese?
- Und welche Dauer?
- Woran sind sie gescheitert? (Wahrscheinlich die wichtigste Frage von allen)
- Wurde die letzte Trennung angemessen verarbeitet?
- Wie sieht/sah die Beziehung der Eltern des Dates zueinander aus?
- Ist er bzw. sie ein Einzelkind oder gibt es Geschwister?
- Wie sieht das Verhältnis zur Mutter aus?
- Wie das zum Vater?
- Welche Grundbedürfnisse wurden in seiner/ihrer Kindheit nicht angemessen befriedigt (oder überhaupt nicht wahr- und ernstgenommen)?
Um es ganz deutlich zu sagen: Natürlich würde wohl niemand diese Fragen so offen stellen (vielleicht mit Ausnahme der Fragen 1, 3 und 4). Und es ist auch sicherlich nicht angemessen geschweige denn empfehlenswert, sie direkt zu stellen! Schließlich gehen sie an die Substanz und würden das Gegenüber entweder zu einem großen Ausweichmanöver oder aber einer krassen Selbstöffnung zwingen, die nicht in die Anfangsphase eines Kontakts gehört.
Aber: Wenn wir uns bei der Entscheidung, ob ein Kontakt eine Zukunft haben soll, nicht allein auf unser Bauchgefühl und Herz verlassen wollen, sind die Antworten auf diese (und einige weitere) Fragen aus Sicht der Partnerschaftspsychologie unheimlich aufschlussreich. Denn sie klopfen das Bindungsverhalten des Dates und seine (positiven wie negativen) Beziehungsvorerfahrungen und Prägungen ab. Und diese werden in den allermeisten Fällen auch seine nächste Beziehung (also potenziell jene mit uns) beeinflussen. Außerdem können wir diese dann mit unserem eigenen Bindungsbedürfnis und -Stil abgleichen. Denn am Ende geht es ja immer um Passung, nicht darum, eine einseitige Kritierienliste abzuhaken.