Jeder trägt sein Päckchen, mancher einen Rucksack

Mir gefällt der Gedanke, offen und unverstellt auf jemanden zuzugehen. Mir keine Gedanken darüber zu machen, was alles passieren könnte. Im Augenblick und im Jetzt zu bleiben. Nicht darüber nachzudenken, was alles schiefgehen könnte, weshalb es diesmal nicht klappen könnte und krampfhaft darauf zu warten, dass vom Gegenüber etwas kommt, was nicht in den von mir für mich vorgesehenen Lebensplan passt. Ich habe schon so oft im Leben die Sichtweise geändert; oft hat mir ein anderer Blickwinkel gefehlt und vielleicht geht es ihr genauso. Es ist also nicht nötig, jede Äußerung als in Stein gemeißelt zu sehen. Selbst Worte, die in der Vergangenheit einen miesen Klang hatten, können in einem neuen Kontext einen ganz anderen Sinn ergeben. Man muss sich nur die Mühe machen, den Unterschied erkennen zu wollen.

Noch spannender wäre es, wenn mein Date genauso denken würde und zusammen mit mir in einem guten, positiven und vor allem optimistischen Zustand startet. Kein Vorstellungsgespräch mit mir führt und abcheckt, ob ich die Anforderungen erfülle, an denen ihr Ex gescheitert ist. Wenn sie auch die alten Geister ruhen lassen könnte und nicht darauf lauert, wo der Haken steckt. Das könnte ein Erfolg werden.

Und wenn nicht? Wenn es trotzdem nicht „Bang“ macht und es Liebe auf den ersten Blick ist? Dann hatten wir ein gutes Gespräch miteinander und einen schönen Abend ohne Anspannung. Das muss auch nicht schlecht sein und hilft, den Rucksack ein bisschen zu entrümpeln.