Wir wurden ständig unterbrochen
Zu dritt spazierten wir durch den Park. Es war einer der letzten warmen Sommertage und der Park war sichtlich überfüllt. Überall tummelte es von händchenhaltenden Paaren, spielenden Kindern, genervten Eltern und tobenden Hunden. In anderen Worten war Rosa im Paradies angekommen. Sie zog nach links und rechts, rannte nach vorne und wieder zurück, stürmte kreuz und quer.
Doch was viel schlimmer war: Ständig wurden wir in unseren Gesprächen unterbrochen. Ständig hielt man uns an. Wir gingen keine zehn Meter und schon kam das nächste Kind mit großen Augen auf Rosa zu gerannt: „Darf ich mal streicheln?“
Wenn wir Pech hatten, standen keine Sekunde später Mama und Papa hinter ihrem Schützling und wollten auch nochmal streicheln. Ach, und wenn wir ganz viel Pech hatten, was ein Glück nur zweimal vorkam, dann stellte sich eine ganze Kindergartengruppe zum Streicheln an.
Was aus all dem folgte? Eine überglückliche Rosa, ein augenrollender Typ und ein stöhnendes Ich.
Wir sind von Tieren nicht weggekommen
Schließlich entschlossen wir uns, den Park zu verlassen und uns in ein Café zu setzen. Endlich hatten wir Zeit, ein Gespräch zu beginnen, das aus mehr als vier Sätzen bestand.
Ich war sehr neugierig, wollte auf jeden Fall mehr über ihn erfahren. Also schoss ich los, stellte ihm Fragen zu seiner Kindheit, seiner Familie, seinem Job und seinen Zukunftsplänen. Und ich weiß nicht wieso, ich tippe es lag an Rosa, aber jedes Thema endete bei Tieren. Ich fragte, wie er seine Kindheit erlebt hatte und er antwortete, dass er in Afrika aufwuchs und einen Papagei hatte, dem er sprechen beibrachte. Ich fragte ihn, ob er Geschwister hat und er antwortete, dass die Hunde seiner Eltern wie Geschwister für ihn sind. Ich fragte ihn, ob sein Job ihm gefalle und was seine täglichen Aufgaben sind und er erzählte, dass es einen Bürohund gebe, mit dem er in jeder Mittagspause spazieren gehe. Letztendlich fragte ich nach seinem Plan für die Zukunft und er fing an von einem Bauernhof zu träumen.
Irgendwann wusste ich so viele Tiernamen, dass ich beinahe seinen eigenen vergaß. Vielleicht auch einfach nur noch vergessen wollte.