Und warum der Hokuspokus?
Ein Grund für die unbeirrte Suche nach dem perfekten Partner könnte tatsächlich der biologisch festgeschriebene weibliche Wunsch nach dem bestmöglichen Genpool für den Nachwuchs sein. Fühlen Frauen sich bereit für ein Kind, achten sie bewusst oder unbewusst verstärkt auf männliche Züge, die vorher vielleicht keine bedeutende Rolle spielten. Ist er finanziell unabhängig, verlässlich, steht mit beiden Beinen fest im Leben? Eine Art urzeitlicher Instinkt, der das Aufspüren des einen wahren Prince Charming zu einer nahezu unlösbaren Aufgabe mutieren lässt. Doch in jeder Frau steckt auch eine entschlossene Jägerin, daher ist mit Resignation so schnell nicht zu rechnen. Es muss ihn doch irgendwo geben – diesen einen Mann, der nicht nur sämtliche Kriterien des mystischen Seelenverwandten, sondern dazu bitte schön auch noch die des soliden Ernährers erfüllt!
Achtung, platzende Kindheitsträume
Die desillusionierende Wahrheit ist: Es gibt ihn nicht. Oder doch, es gibt ihn – und zwar tausendfach. Überall auf der Welt leben Menschen verstreut, mit denen jeder einsame Single eine erfüllte, wunderbare Partnerschaft führen könnte. Doch die verzweifelte Suche gleicht dem Aufsetzen von Scheuklappen, sodass man jeden Mann, der einem unmittelbar vor die Linse gerät, sofort bis ins Mark durchscant und ausmustert, wenn sich seine Perfektion nicht auf den ersten Blick offenbart. Regel Nummer eins sollte also lauten, zunächst mal offen zu bleiben. Manchmal brauchen die Dinge ein bisschen Zeit, so wie Menschen Zeit brauchen, um sich ganz auf jemanden einzulassen. Ein auf den ersten Blick unterkühlter Workaholic kann sich als unheimlich liebevoller Partner und Vater entpuppen, hatte bisher nur vielleicht keine Gelegenheit, diese Seite von sich preiszugeben. Liebe ist immer Arbeit, egal, ob man noch auf der Suche oder bereits bei einem seiner Mr. Rights gelandet ist. Diese Feststellung ist entscheidend, denn sie stellt vor allem eins klar: Der Traumprinz bedeutet niemals eine Lösung aller eigenen Probleme. Außer im Fall von Cinderella, aber die hatte eben Glück.