Geschichte des Suchenden #7 – Bleiben, wo es gut ist und gehen, wenn es richtig ist

Micha ist Single und einer der Typen, die andere wohl als „Arschloch“ bezeichnen. Dabei ist er vor allem eines: Auf der Suche. Nach der Einen, nach der Richtigen

Und er nimmt uns mit auf diesen Weg – zu Dates und zu ersten Küssen, in Bars und Clubs. Und wer weiß: Vielleicht ja auch zu seinem Happy End?

Micha ist seit ein paar Tagen im Urlaub. Und dort hat er eine Begegnung, die alles verändern soll.

Vier Tage Kreta – ein bisschen ausruhen, ein bisschen runterkommen. So hatte ich mir das vorgestellt. Was ich mir nicht vorgestellt hatte: Dass diese vier Tage alles ändern würden.

Anika, oh Anika

Ich habe eine Frau kennengelernt. Wir haben uns am ersten Abend an der Bar getroffen – der Klassiker. Was dann allerdings folgte, war alles andere als klassisch: Denn Anika und ich haben geredet. Und damit meine ich: wir haben nur geredet. Bis es hell wurde. Und als wir schlafen gingen, haben wir zwar in meinem Hotelbett übernachtet, uns aber nicht einmal geküsst. Obwohl ich nichts lieber getan hätte.

Ich könnte hier jetzt viel erzählen darüber, wer Anika ist und was sie so macht. Aber viel wichtiger finde ich, was sie mit MIR gemacht hat. Denn die nächsten beiden Tage haben wir zusammen verbracht. Jede Minute. Wir haben geredet, wir haben gelacht, wir haben einfach über alles gesprochen. Anika ist, als hätte mir jemand einen Menschen geschickt, der alles verkörpert, was ich mir vorgestellt habe. Und genau deshalb konnte ich meine Masche nicht abziehen. Sie hat mich wehrlos gemacht. Mit ihrer klugen Art und ihren Augen, die mich immer so skeptisch angucken, wenn ich mal etwas sage, von dem sie sofort merkt, dass es geflunkert ist.

Wir sind der Anfang

Ist Ihnen aufgefallen, dass ich in der Gegenwartsform von ihr spreche? Ja? Sehr gut: denn genau so ist es auch. Das Bild oben zeigt uns zwar am Strand, aber es steht auch in meinem Wohnzimmer. Weil Anika noch da ist. Wir sind zurückgeflogen und haben uns am Abend gleich wiedergesehen. Und raten Sie mal? Ich habe die größte Angst meines Lebens. Zum Glück!

Wenn Sie die letzten Monate meines Lebens verfolgt haben, wissen Sie, dass ich mich nicht binden konnte, es aber unbedingt wollte. Nun ist eingetroffen, womit ich am wenigsten gerechnet habe: Ich habe mich verliebt und es stellt sich gar nicht mehr die Frage danach, ob ich mich binden will oder nicht. Ich bin mit Anika verbunden, seit ich sie das erste Mal gesehen habe.

Keine Liebe ohne Angst

Der Grund, warum ich niemals wirklich Angst hatte, eine der Frauen zu verlieren, war, und das weiß ich erst durch Anika, dass ich eben auch keine wirklich geliebt habe. Was man so liebt wie ich sie, will man nicht verlieren. Das macht mir noch sehr viel Angst und ich bin oft kurz davor, alles hinzuschmeißen. Aber: Vielleicht geht es ja am Ende genau darum: sich zu trauen, sich auf die Liebe zu jemandem wirklich einzulassen. Es auszuhalten, dass man am Ende vielleicht verletzt wird oder alleine da steht. Denn die Alternative ist, dass man sowieso alleine da steht. Und wenn ich mir Anika und mich so ansehe, verstehe ich zum ersten Mal, was das ist mit dieser Liebe: Es ist das Wagen, das Springen, das Einlassen, das Mutigsein. Es ist der Versuch, sich jemand anderem auszuliefern. Und das meine ich im allerbesten Sinn. Ich habe mich getraut. Und ich wache jeden Morgen mit einem Superheldengrinsen auf.


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