Anscheinend kann man glücklich verheiratet sein, auch wenn man die Probleme mit der eigenen Mutter oder mit seinem Gewicht nie aufgearbeitet hat – eine Tatsache, die man intuitiv bestätigen kann, wenn man an drei beliebige Ehepaare aus dem Bekanntenkreis denkt.
Natürlich gibt es Menschen, die durch ihre emotionalen Probleme – von Allerweltsängsten vor Intimität bis hin zu ausgeprägten Persönlichkeitsstörungen – daran gehindert werden, langfristige Bindungen einzugehen. Das Problem ist, dass solch oberflächliche Schlussfolgerungen allen Singles auf der Suche nach Liebe an den Kopf geworfen werden. Sofern man nicht erklärt, dass die eigene Ungebundenheit völlig frei gewählt ist (was Misstrauen anderer Art weckt), steht die Frage »Was ist denn das Problem?« im Raum.
Was wäre, wenn das einzige »Problem« die Überzeugung wäre, dass man Probleme hat und dass sie einen von einer Beziehung abhalten? Was wäre, wenn man aufhören würde, sich selbst als jemanden zu definieren, der Angst vor Intimität hat oder sich zur falschen Art von Männern hingezogen fühlt? Was wäre, wenn man sich selbst als mit Fehlern behafteten, aber im Grunde liebenswerten Menschen sehen würde?
Was wäre, wenn der einzige Grund für das eigene Alleinsein darin bestünde, noch nicht den richtigen Partner getroffen zu haben?
Sara Eckel
Es liegt nicht an dir!
Verlag: Goldmann
ISBN: 978-3-442-17532-1