Eine hoffnungslose Liebe?

Was sagt es über mich aus, wenn ich nicht lockerlasse?

Es ist eine Frage des Selbstwertes. Jeder versucht ein Stück weit, sich zu beweisen als potentieller und guter Partner. Deshalb ist jeder bemüht, in der Kennenlernphase seine positiven Eigenschaften zu zeigen und vorzustellen. Doch ganz ehrlich: wer sich seiner wirklich sicher ist, der muss das gar nicht tun. Und es sind ja diejenigen, die Selbstsicherheit authentisch ausstrahlen, die attraktiv und anziehend wirken. Wer hingegen bedürftig wirkt und verzweifelt, der strahlt einfach nicht diesen Optimismus und die Lebensfreude aus, die Menschen sich in einem zukünftigen Partner erhoffen.

Sind es eher Männer oder Frauen, die nicht aufgeben können?

Eigentlich ist das keine Frage des Geschlechts. Aber einige Männer verstehen tatsächlich nicht, dass die Frau die Partnerwahl entscheidet. Evolutionär wählen auf diesem Planeten fast immer die weiblichen Wesen ihre Partner – außer sie werden zur Wahl gezwungen. Einige Männer denken, sie dürften und müssten für die Frau entscheiden. Sie könnten sie zwingen zur Liebe. Das ist unerträgliches und oft auch gefährliches Macho-Gehabe.

Es wird heute Menschen an vielen Stellen eingeredet, dass man um Liebe unbedingt kämpfen müsse. Sie sei sonst nichts wert. Dieses Gefühl haben häufig Frauen, denen beigebracht wurde, vor allem sie seien verantwortlich für Beziehungsglück. Sie quälen sich in Selbstvorwürfen, bangen, hoffen, warten – immer irgendwo „schuldig“, wenn es nicht klappt. Für sie ist Aufgeben dann Versagen, nicht nur als Person, auch als Frau.

Wird aus einem Drama ein Happy End?

Eine Grenze zu ziehen, ab wann Bemühung zu viel ist, fällt vielen Menschen, Männern wie Frauen, nicht leicht. Und es gibt auch keine Zauberformel. Aber in den allermeisten Fällen genügt es, auf den Bauch zu hören. Wenn der sagt: „Das sieht nicht gut aus, aus diesem jetzt schon so anstrengenden Kontakt kann kaum eine glückliche, entspannte Beziehung werden.“ Dann ist das wohl auch so. Nur in Hollywood-Filmen wird aus Gründen des Storytellings auch aus einem Drama ein Happy End. Im wahren Leben bleibt ein Drama nur ein Drama. Bis einer es endlich beendet und damit den Weg freimacht für etwas Neues.


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