Nach „Ghosting“ und „Benching“ macht Singles nun das Dating-Phänomen „Breadcrumbing“ die Partnersuche und das Liebesleben schwer. Wir klären über diese neue, fiese Taktik auf
Dating verändert sich rasant, weil unsere Kommunikation mit dem Smartphone schneller, spontaner und gleichzeitig unverbindlicher wird. Textnachrichten als Alternative zum Anruf hatten ja den großartigen Vorteil, man konnte antworten, wann es eben passte. Der kam jedoch mit einem Preis: In den knappen Formulieren verbargen sich viele Möglichkeiten, Details wegzulassen oder für zahlreiche Interpretationsmöglichkeiten zu öffnen. Zwischen den Zeilen lesen, wurde zur Kunstform. Die spannendsten Informationen waren plötzlich die, die nicht in der Nachricht standen. Warum hat er sich einen Tag Zeit gelassen für die Antwort? Sie kann also heute Abend nicht, weshalb schlägt sie keinen Termin für morgen vor?
Online Dating ist eine super Sache, denn so können wir Menschen kennen lernen, denen wir auf unseren sonstigen Trampelpfaden in der Ausbildung, im Job, im Freundeskreis oder in der Freizeit nie begegnet wären. Wer jedoch lange genug Dating Apps genutzt hat, weiß auch: Bei manchen Kontakten wäre es ein wahres Glück gewesen, wären sie einem nur niemals nahe gekommen. Ghosting, Benching … – Erfahrungen, auf die jeder sicher gerne verzichten würde. Nun wurde eine neue Verhaltensweise ausgemacht, die ebenfalls sehr schmerzhaft ist und die niemand braucht: Breadcrumbing.
Breadcrumbing bedeutet, jemanden mit kleinen Stücken „Brot“ immer wieder „anzufüttern“. Aufs Dating, vor allem aufs Online Dating übertragen, ist Breadcrumbing eine Methode, einem Kontakt dauerhaft falsche Hoffnungen zu machen. Aber ohne dabei tatsächlich angreifbar zu sein. Typische Brotkrümel sind kurze Kommentare unter Instagram-Fotos, spontane Textnachrichten wie „Musste gerade an dich denken“ oder das Hinterlassen von Likes und Emoijs, um sich in Erinnerung zu bringen – und zu bleiben.