Ich fühlte mich wie in einer Sackgasse gefangen, in der weder ein Geradeaus, noch ein Zurückfahren möglich ist. Erst nach einem knappen Jahr begann ich, mich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Was war es eigentlich, was mich von dieser Beziehung Abstand nehmen ließ? Welche Änderungen wünsche ich mir für eine neue? Mit jeder weiteren inneren Auseinandersetzung bemerkte ich, wie schwer es mir noch immer fiel, die Erinnerungen in meinem Kopf wachzurufen. Das Türchen, hinter der ich diese Beziehung verschloss, wollte sich nicht richtig öffnen lassen.
Wer Ordnung macht, schafft Platz für Neues
Es hat insgesamt über zwei Jahre gebraucht, bis ich endlich aufgeräumt hatte in meinem Hirn. Ich habe die guten Erinnerungen hervorgeholt und mir dadurch klar gemacht, welche schönen Aspekte ich gerne in einer Beziehung hätte. Auch die negativen Momente habe ich sortiert und auf den Stapel gelegt, auf dem ein großes „Bitte nicht noch einmal“ klebt. Wer Ordnung macht, schafft Platz für Neues. So hatte ich plötzlich das Gefühl frei zu sein, von all dem, was mich unbewusst beschäftigte. Und siehe da, der Mann, auf den ich so lange gewartet hatte, schlich sich in mein Leben. Er war überhaupt nicht das, was ich gesucht hatte. Er war einfach da und richtete sich gemütlich in dem nun geordneten Zimmer ein.
Ich hätte nicht gedacht, dass es so lange braucht, um eine vergangene Beziehung für sich selbst aufzuarbeiten. Es war zwar nicht die Hälfte der Beziehungsdauer der Statistik, aber es zeigte mir, wie leicht man sich zu früh für „wieder reif“ für eine Beziehung halten kann, obwohl das Chaos im Kopf noch hinter verschlossenen Türen wartet. Dass es so mit einer neuen Beziehung nicht klappen kann, erklärt sich von selbst. Erst aufräumen, dann entsteht Platz für etwas Neues.