Kommen wir nun zu etwas sehr Wichtigem: Das Bauchgefühl ist etwas, das einen sehr viel schlechteren Ruf hat, als es verdient − im Grunde ist es unsere Intuition. Und im Grunde ist dieses Gefühl so eine Art Supercomputer. Unser Gehirn lässt in Sekundenbruchteilen ALLE Erfahrungen und Gespräche mit anderen, also wirklich alles, was wir und andere erlebt haben, ablaufen und gibt eine Prognose ab. Und diese Prognose ist das Gefühl, das wir dann verspüren. Das ist kein esoterischer Yoga-Quatsch, sondern wissenschaftlich erwiesen. Verstehen Sie jetzt, warum es schade ist, nicht auf sein Bauchgefühl zu hören?
Weiter im Text: Wenn wir jemanden kennenlernen, bei dem der Verstand vielleicht sagt “ach herrje, du liebe Güte, also bitte, das lassen wir jetzt aber mal sein!” – der Bauch aber sagt “oh Gott, er ist so toll, ich habe im Gefühl, dass das was wird!” Hören wir auf den Bauch! Jawohl, wir hören auf den Bauch. Weil der nämlich (Supercomputer!) Bescheid weiß.
Und leider ist das auch umgekehrt so. Auch, wenn scheinbar alles passt: Wenn wir bei jemandem oder etwas ein schlechtes Gefühl haben, dann meistens zurecht. Oft haben wir bloß leider verlernt, auf unseren Bauch zu hören. Aber wir sollten es. Wir sollten überhaupt auf nichts anderes hören. Der Supercomputer Bauchgefühl weiß nämlich Bescheid. Er ist der Boss. Auch der irrt sich mal. Aber er irrt sich bestimmt nicht so oft, wie man meinen mag. Denn auch, wenn seine Prognosen uns manchmal nicht passen mögen – so sind sie doch oft das Beste für uns. Auch, wenn das bedeutet, dass nicht der schicke Banker sondern der unscheinbare Typ von nebenan unser Glück bedeuten. Der Bauch ist eben klüger als die Augen. Oder so.