Angst vor dem ersten Date: Das hilft gegen die Panik

Warum wir uns vor Dates selbst verrückt machen. Und welche Tricks gegen die Angst vor dem ersten Treffen helfen. Von Simone Deckner

Gerade noch tanzte man ungelenk durch die Küche, ein paar Minuten später kriecht die Panik langsam in den Körper. Die Zeitspanne zwischen den Gefühlsgipfeln „Jaaa! Tschakalaka! Yeah! Ich habe ein Date!“ und „Neeein! Hilfe, ich sterbe! Ich habe ein Date!“ ist manchmal arg kurz.

Dating-Angst? Dieses Phänomen klingt nur im ersten Moment wie ein Irrtum. Wieso sollte man sich vor etwas fürchten, das man doch so sehr will? Warum sollte man Panik schieben vor dem ersten Treffen mit jemandem, der einem gefällt und bei dem offenbar auch ein gewisses Interesse vorhanden ist, denn: ohne das gäbe es gar keine Verabredung.

Ja, warum? Aus leidvoller Erfahrung kann ich bestätigen: Na, weil es mindestens 1 Million 872.538 total gute Gründe dafür gibt, vor einem ersten Date Panik zu schieben.

Hier nur 7 der offensichtlichsten Angstzustände vor dem ersten Date:

  1. Die Angst, nichts Passendes zum Anziehen zu finden und a) wie eine katholische Kirchenmusikerin oder b) total overdressed aufzutauchen und in der Erinnerung des anderen für immer „die Frau mit dem fürchterlichen Augenkrebs-Pulli“ zu bleiben.
  2. Die Angst, den fürchterlichen Augenkrebs-Pulli vor seinen Augen durchzuschwitzen.
  3. Die Angst, dass er den von Angstschweiß getränkten fürchterlichen Augenkrebs-Pulli auch riecht, obwohl man seine Achseln mit einem „sehr gut“ getesteten 24 Stunden Anti-Transpirant eingeschmiert hat – mehrfach.
  4. Die Angst, dass einem nach dem vorsichtig optimistischen „Hallo“ zur Begrüßung kein Wort mehr einfällt. Wirklich. Nichts. Gar nichts. Blackout.
  5. Die Angst, von der ersten Sekunde an so viel wirres Zeug zu reden, dass der andere außer einem vorsichtig optimistischen „Hallo“ zur Begrüßung keine Chance hat, seinerseits etwas zu sagen. (Tipp aus der Redaktion: Themen fürs erste Date)
  6. Die Angst, für einen total verkorksten Idioten gehalten zu werden, der nie im Leben eine Beziehung führen wird, geschweige denn nach einem zweiten Date gefragt wird.

Das klingt jetzt etwas übertrieben? Natürlich sind die Ängste vor dem ersten Date übertrieben – aber auch, wenn uns das theoretisch klar ist, haben sie uns dennoch oftmals im Würgegriff. Weil sie uns da zu packen kriegen, wo wir am empfindlichsten sind: in unserem Selbstwertgefühl.

Denn bei Dating-Angst geht es am Ende meist nur um eine Sache: die Angst, nicht gewollt zu werden. Nicht gut genug zu sein. Abgelehnt zu werden – noch bevor man sich von seiner besseren Seite zeigen konnte. Weil die panische Seite leider Überhand gewonnen und alles unter sich begraben hat.


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