Alleine ist doof

Wenn sich dann – gegen Sieben – die Party langsam auflöst, weil die einen ihre Kinder ins Bett bringen und die anderen entweder zum Tanzkurs oder dringend auf die heimische Couch müssen, sitze ich im Auto und überlege, was ich jetzt mit dem angebrochenen Abend mache. Ein Rundruf bei den drei übrig gebliebenen Singles ergibt, dass sie arbeiten müssen, zu müde sind, oder schon was vor haben, wofür ich vor Monaten hätte Karten kaufen müssen. Ich habe jetzt die Wahl, ebenfalls auf die Couch oder alleine durch Kneipen und Clubs zu ziehen, in der Hoffnung, vielleicht jemanden zu finden, mit dem ich ein paar Worte wechseln kann. Das ist beides nicht sonderlich verlockend und so gehe ich zum x-ten Male ins Kino oder versuche in der letzten Minute noch Theaterkarten zu bekommen, um nach der Vorstellung festzustellen, dass es doch schön wäre, wenn ich mich mit jemandem über das Gesehene austauschen könnte.

Da die Wahrscheinlichkeit recht gering ist, dass eine interessierte Frau bei mir einfach klingeln wird, stehe ich am nächsten Morgen früh auf und gehe auf den Flohmarkt, der mir schon immer Spaß gemacht hat, aber in Gesellschaft erheblich mehr Freude bereitet. Gefrühstückt wird im Vorbeigehen am Bäckerwagen, für mich alleine mag ich daheim nicht den Tisch decken. Wie ich mich im allgemeinen eher ungesünder ernähre als früher, da ich für mich alleine nicht großartig kochen mag und neuerdings öfter mal eine Dose köpfe, eine Pizza in den Ofen schmeiße oder in der Fritten-Schmiede einkehre. Dafür straft mich die Waage mittlerweile mit dem Zeiger im roten Bereich ab.


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