5 Männer-Typen, die ich gedatet habe

Aber es war nicht nur, dass er unheimlich an seiner Mutter hing oder sie an ihm, wie auch immer. Vielmehr war es, dass er unselbstständig zu sein schien, irgendwie hilflos wirkte, durch manche Antworten stolperte, als hätte ich ihm Steine in den Weg gerollt.

Alles in allem suchte er in mir Mutterersatz. Ich sollte ihn behandeln wie meinen eigenen Sohn. Das war nichts für mich. Babysitting habe ich schon gemacht, als ich noch zur Schule ging.

3. Der Busy-Boy

Marc war Geschäftsführer eines Palettenhandels. Ein kleines Unternehmen irgendwo am Rande der Stadt. Das war irgendwie beeindruckend, denn Marc war noch sehr jung.

Sehr jung bedeutete in seinem Fall dann aber auch, sehr unhöflich. Ständig war er mit seinem Handy beschäftigt: telefonierte, schrieb SMS und checkte seine Mails. In der ersten Stunde unseres Dates, die wir durch die Stadt schlenderten, versuchte ich Verständnis zu zeigen, winkte mit einem „ist schon ok, geh ruhig ran“ ab, wenn er mich mit einem entschuldigenden Dackelblick ansah.

In der zweiten Stunde, in der die Anrufe gefühlt im Minutentakt eingingen, wurde ich schon etwas unruhiger. Meistens sagte ich schon gar nichts mehr, genauso wie er, der sein Handy jetzt gar nicht mehr aus der Hand nahm.

In der dritten Stunde sagte ich etwas. Sagte, dass es mich störe, dass unsere Gespräche ständig unterbrochen werden. Er entschuldigte sich, doch erklärte noch im selben Satz, dass er es nicht änders könne. Innerlich schüttelte ich nur den Kopf und protestierte: „Stell dein Handy einfach aus.“

4. Der Therapeut

Er war KFZ-Mechatroniker, und hatte, wie ich bereits nach dem ersten Date feststellte, seinen Beruf komplett verfehlt.

Das Gespräch eröffnete Leon mit der Frage, ob ich glücklich sei. Verwundert sah ich ihn an. Er erkannte das Fragezeichen auf meiner Stirn und wagte einen zweiten Versuch: „Bist du glücklich mit deiner momentanen Liebessituation?“ Ich überlegte einen Moment und entschied mich für ein Schulterzucken und ein verlegenes: „Ich bin mir nicht sicher.“ Und dann fragte er weiter, fragte, wann ich das letzte Mal geweint habe, ob ich noch offene Wunden mit mir trage, ob da irgendwo etwas ist, das mich ab und zu zwickt.


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