Und Finn verschwieg Lea, dass er seit sieben Jahren mit Fiona verheiratet war. Und, dass sie ein super Team waren. Gerne klettern gingen und mit dem Rucksack durch die Welt reisten.
Warum genau sie sich von ihren Beziehungen nichts erzählten, wussten beide nicht so genau. Aber sonst hätte Lea vielleicht erzählen müssen, dass sie sich nicht sicher war, ob sie mit Yasemin zusammenziehen wollte. Und, dass sie die Gründe dafür noch nicht verstand. Sie dachte immer, sie würde sich über diesen Schritt doller freuen. Aber irgendwie tat sie das nicht.
Und Finn hätte vielleicht darüber reden müssen, dass Fiona vor ein paar Wochen dachte sie sei schwanger. Und, dass alles ihn ihm erleichtert darüber war, dass sie es nicht war. Dabei liebte er Fiona. Sie kannte doch noch seinen Vater und war für sie im Laufe der vielen Jahre Familie geworden.
Die beiden gingen sich nicht mehr aus dem Kopf
Was sich Finn und Lea später auch nicht erzählten, war, wie sehr sie aneinander dachten. An all die Geschichten und Offenbarungen, von denen sie sich erzählt hatten. Wie warm sich alles anfühlte. Wie vertraut. Und gleichzeitig aufregend. Dass sie daran dachten, wie der andere roch und, dass sie beide den anderen gerne noch viel mehr eingeatmet hätten.
Und an den Moment, als Finn schüchtern Leas Hand nahm. Wortlos. Und er Leas und seine Hände ansah und dann Lea. Und wie ihre beiden Herzen bis zum Hals schlugen, als auch sie ihm in die Augen guckte. Denn was sie da sahen und fühlten, war unerwartetes Vertrauen. Und Schmerz. Und Nähe. Und Narben. Und irgendwann auch dieses kleine fast zu übersehende Funkeln, das andere vielleicht Begehren nennen würden. Sie erkannten sich. Auch, wenn das seltsam klingt.
Und diesen Moment konnten beide nicht vergessen. Auch Wochen nach diesem Abend nicht. Nicht am Tag und vor allem nicht in der Nacht. Was war das für eine Begegnung, fragten sich beide. Einfach Zufall? Oder vielleicht Schicksal?