Ghosting: 10 Gründe für den plötzlichen Kontaktabbruch

4. Kein Interesse

„Einfach, weil ich kein Interesse an ihm hatte.“

Gewissermaßen spielt dieser Grund (fast) immer eine Rolle und geht auch mit vielen der anderen Gründe einher: Er oder sie hat schlichtweg kein Interesse. Es ist vollkommen legitim, dass man jemanden nicht ansprechend findet oder der Funke einfach nicht übergesprungen ist. Dennoch sollte man auch bei mangelndem Interesse emphatisch sein und dem anderen die Wahrheit sagen.

5. Keine Lust auf Rechtfertigung

„Ich hatte keine Lust auf eine Diskussion oder mich rechtfertigen zu müssen. Ein einfaches Nein wird leider oft nicht akzeptiert.“

Nein heißt Nein – doch das sehen viele Singles offenbar nicht so. Als weiteren Grund für Ghosting gaben unsere Leser:innen an, dass sie keine Lust auf eine Diskussion oder Rechtfertigung gehabt hätten. Auch Beleidigungen mussten ein paar unserer Leser:innen schon einstecken, wenn sie ihrem Match oder Date einen ehrlichen Korb gaben. All das führte schließlich dazu, dass sie tonlos von der Bildfläche verschwanden.

6. Der „einfachste“ Weg

Ghosting ist mit Abstand der einfachste Weg, um jemanden loszuwerden. Es kostet praktisch keine Zeit und man muss sich nicht mit den Reaktionen und Gefühlen des Gegenübers auseinandersetzen – gewissermaßen nicht mal mit den eigenen. Außerdem besteht nicht die Gefahr, die Entscheidung erklären zu müssen und unangenehme Konfrontationen werden vermieden. Ghosting mag der einfachste Weg sein, um jemanden eine Abfuhr zu erteilen – aber definitiv nicht der beste.

7. Selbstschutz

„Er hatte eine narzisstische Persönlichkeitsstörung. Ich musste mich und mein Herz endlich schützen“

Einige unserer Leser:innen gaben an, sich in der zwischenmenschlichen Beziehung unwohl oder unsicher gefühlt und deshalb geghostet zu haben. Menschen mit ihren missbräuchlichen Verhaltensweisen zu konfrontieren, führt oft nicht zum Erfolg. Ist man also tatsächlich an jemanden geraten, der körperliche, psychische oder sexualisierte Gewalt auf einen ausübt und die gesetzten Grenzen missachtet, sollte man gehen. Schnellstmöglich!

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8. Vermeintlicher Schutz des Gegenübers

Es klingt paradox, aber auch der (vermeintliche) Schutz des Gegenübers kann ein Grund sein, wieso Menschen ghosten. Sie denken, dass eine wortlose Abfuhr weniger schmerzhaft ist als jemanden zu erklären, wieso man ihn oder sie nicht weiter treffen möchte. Doch nur weil man die Emotionen des Anderen nicht mehr mitbekommt, bedeutet das nicht, dass sie nicht da sind.

9. Oberflächliche Begegnungen

„Hab denjenigen noch nicht persönlich gekannt. Nur online und gemerkt, dass es nicht passt.“

Obwohl Online-Dating die Chance erhöht, den oder die Richtige zu finden, sind immer auch Begegnungen dabei, die an der Oberfläche bleiben und die einem mehr oder weniger gleichgültig sind. Man fühlt sich dem Gegenüber zu nichts verpflichtet und schon gar nicht schuldig – vor allem nicht, wenn man sie oder ihn noch nicht persönlich kennt. Vielen Singles erscheint es deshalb legitim, bei Desinteresse einfach abzutauchen. Dennoch sollte man nie vergessen, dass der oder die Zurückgebliebene womöglich unter der unaufgeklärten Situation leidet.

10. Angst vor Nähe

„Ich hatte einfach Angst davor, mich auf ihn einzulassen.“

Bindungsangst kann ebenfalls ein Grund dafür sein, dass jemand zum Ghoster wird. Viele Menschen fürchten sich davor, sich auf jemanden einzulassen oder feste Beziehungen einzugehen. Bauen sie Nähe zu jemanden auf, wird es ihnen schnell zu viel und sie fühlen sich eingeengt. Aus Angst vor Verletzungen oder Versagen ziehen sie dann die Reißleine und entscheiden sich lieber für ein Leben alleine. Der Grund für den plötzlichen Kontaktabbruch liegt also nicht an demjenigen, der geghostet wird, sondern an dem bindungsängstlichen Menschen selbst. Trotzdem wird Ghosting dadurch nicht weniger schmerzlich.