Mensa
Ich hatte damals drei Ideen, wie ich als Neuling in der Mensa neue Leute kennenlernen kann. Jede hat bei mir funktioniert, obwohl mich die Dritte sehr viel Mut gekostet hat. Fangen wir erst mal mit der einfachsten Variante an. Weil ich schon mit mindestens mit einer Person gesprochen hatte, suchte ich den Tisch, an dem diese Person sitzt und setzte mich einfach dazu. Easy going. Im besten Fall hat diese Person schon weitere Leute kennengelernt, welche sich ebenfalls am Tisch befinden oder nach und nach dazu kommen. Die Idee dahinter ist, dass du im Endeffekt über den ersten Kontakt weitere Kontakte knüpfst.
An einem anderen Tag bin ich einmal sehr früh in die Mensa gegangen und habe mir dort einen freien Tisch gesucht. Denn wenn sich die Mensa langsam füllt, kommt früher oder später der Moment, an dem dich Leute fragen, ob an deinem Tisch noch was frei ist. Je nachdem, wer sich so zu mir setzte, konnten wir entweder direkt ins Gespräch kommen oder uns anschweigen. Wie sich herausstellte, ist das die ideale Gelegenheit, um mal ein paar Small Talk Fragen auszuprobieren.
Nun meine selbst entwickelte Profimethode. Ich hielt Ausschau nach den Personen, die die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen schienen. Kennt ihr das aus amerikanischen Highschool-Filmen, dass die beliebten Leute nie allein sitzen? Ich war erstaunt, wie viel Wahres manchmal an solchen Filmen dran sein kann. In meinem Fall waren die Leute vom lautesten Tisch, auch diejenigen, die später die erste Studentenparty schmissen. Jetzt hieß es allen Mut zusammennehmen. Folgende zwei Fragen leiteten mich wie von allein zum gewünschten Ergebnis:
- Ist hier noch frei?
- Habt ihr schon Pläne für heute Abend?
Erste Party
Die erste große Party ließ nicht lange auf sich warten. Von Freunden weiß ich, dass an vielen Unis eine große Feier Teil der Ersti-Woche ist. Wichtiger als mein Outfit an diesem Abend war der Fakt, dass ich nicht allein auftauchen wollte. Mein Ziel in der Woche vor der Party war es, zu mindestens einem Vorglühen eingeladen worden zu sein. Am besten zwei für den Fall, dass das Erste aus welchen Gründen auch immer nicht stattfinden kann. Leichter gesagt als getan …
Okay, die Feier ist heute Abend, ich habe mir eine Karte geholt, weiß ungefähr, was ich anziehen werde, was zum Trinken steht auch schon im Kühlschrank, aber ich weiß bis jetzt immer noch nicht, mit wem ich dort hingehen soll und die Zeit rennt. Genau so habe ich mich gefühlt. Mir blieb nichts anderes übrig, als über meinen eigenen Schatten zu springen und eine Gruppe, die mir sympathisch schien, anzusprechen. Mit manchen von denen bin ich bis heute befreundet.
Fazit
Wenn wir offen und freundlich zu anderen sind, sind diese auch offen und freundlich zu uns. Das sollte das Niveau sein, auf dem wir uns bewegen. Die ersten Kontaktversuche sind manchmal holprig. Ich habe es selbst gemerkt und es scheint ganz normal zu sein. Wer den ersten Schritt machen muss, kann vorher niemand wissen. Wäre ich noch mal im ersten Semester, dann würde ich gezielt den Kontakt zu einer kommunikativen Person suchen. Diese bricht dann hoffentlich das Eis von selbst und bildet die Brücke zu anderen.
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