Zusammenziehen als „Corona-Paar“ – Will ich das wirklich schon?

Liebe in Zeiten von Corona ist nicht einfach. Wir kennen uns seit Beginn der Pandemie und nun ziehe ich zu ihm – in eine andere Stadt, nicht mal ein Jahr später. Zu früh?

Anfang letzten Jahres, kurz bevor ich meinen Freund kennenlernte, hatte ich eigentlich vor, die Niederlande zu verlassen. Vielleicht sogar nach Deutschland zurückzukehren. Nach 15 Jahren im Ausland, acht davon in Amsterdam,  fühlte ich mich nicht wirklich zuhause oder verbunden. Und instinktiv wusste ich, dass es Zeit ist, mich niederzulassen. Als kinderlose Single-Frau von 40 suchte ich plötzlich Wurzeln. Ein wenig Heimweh nach all den Jahren und ein gewisses Verantwortungsgefühl meinen Eltern gegenüber spielten da schon eine Rolle. Es musste, nein sollte auch nicht, meine Heimatregion sein, aber der Gedanke, innerhalb von drei Stunden “zuhause” sein zu können, beruhigte mich. Es gibt mehrere große Städte, wo ich hätte wohnen und arbeiten können. Ich wollte es auch ein wenig flexibel halten. Mich auch an Jobangeboten orientieren.

Und genau diese Flexibilität ist jetzt weg.  

Zweifel bleiben bestehen

Jetzt ignoriere ich die Jobvorschläge aus Gesamtdeutschland und konzentriere mich auf Rotterdam und “remote”. Manchmal macht mich das sauer und es fällt mir schwer, meinem Freund nicht die Schuld zu geben.  

Was “Kompromisse machen in einer Beziehung, v.a. Im Anbetracht zweier verschiedener Nationalitäten” bedeutet, wird mir nun klar: Die Stabilität, die ich suchte und die das Leben mit meinem Freund mir gibt, bedeutet auch eine große Einschränkung meiner bisherigen “Freiheit”.  

Ein Teil von mir hat tatsächlich einfach Angst vor der Idee, dass ich hier für den Rest meines Lebens bleiben “muss”.  

Mein Freund liebt mich und würde notfalls (z.B. wenn es karrierebedingt und/oder familiär notwendig wäre) auch mit mir umziehen, dessen bin ich mir sicher. Doch wird er es auch sonst positiv erfahren oder nur mir zuliebe tun?  Wird er je “gern” mit mir in eine andere Stadt ziehen, gar ein anderes Land? 

Nun ja, Zweifel bleiben natürlich, aber ewig grübeln bringt auch nichts und ich bin eine Frau der Taten. Also stürze ich mich ins Abenteuer Rotterdam! In einem Jahr bin ich dann schlauer. Oder zumindest ein Jahr weiter.  

Drückt mir die Daumen 🙂 


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