Daran erkennst du einen passiv-aggressiven Partner 

Verhält sich dein Partner in Konfliktsituationen oft so „schwierig“, dass eure Beziehung darunter leidet? Dann kann es sein, dass er eine passiv-aggressive Persönlichkeit hat. Unsere Autorin Jana Seelig hat sich mit den typischen Verhaltensweisen von passiv-aggressiven Menschen auseinandergesetzt.

1. Passiv-aggressive Menschen hegen einen Groll

Wenn du etwas tust, was deinem passiv-aggressiven Gegenüber nicht gefällt, wird er:sie das zwar nicht offen kommunizieren, aber einen Groll gegen dich hegen. Ein offener Konflikt ist nicht möglich, doch wird er:sie dir über einen längeren Zeitraum unterschwellig zeigen, dass er:sie mit deinem Verhalten nicht einverstanden war. Zum Beispiel, indem er:sie dich der sogenannten Schweigebehandlung aussetzt. 

2. Passiv-aggressive Menschen machen falsche Versprechungen 

Ein passiv-aggressiver Mensch verspricht dir, eine bestimmte Aufgabe zu übernehmen, hat aber nie die Absicht, diese auch wirklich zu erfüllen. Stattdessen prokrastiniert er:sie so lange, bis du so genervt bist, dass du die Aufgabe (zum Beispiel den Müll rauszubringen) selbst übernimmst.

3. Passiv-aggressive Menschen finden für alles eine Ausrede

Um davon abzulenken, dass sie schlichtweg keine Lust hatten Verantwortung zu übernehmen oder bestimmte Aufgaben zu erledigen, (er)finden passiv-aggressive Personen Ausreden, die den Fokus von ihnen lenken und auf ein Ereignis schieben, auf das sie selbst keinen Einfluss nehmen konnten. Ihr Verhalten und ihre Worte sind oft entschuldigend, ohne dass sie eine anderweitige Lösung für ein Problem vorschlagen.

4. Passiv-aggressive Menschen spielen gerne das Opfer

Egal, um was es geht, im Leben von passiv-aggressiven Menschen sind immer die anderen an ihrer Misere schuld. Nie aber sie selbst. Alles scheint immer außerhalb ihrer Kontrolle zu liegen. Sie sind folglich nicht in der Lage, die Verantwortung für ihr eigenes Handeln zu übernehmen.

5. Passiv-aggressive Menschen haben einen bösen Humor

Sarkastisch sind wir alle einmal. Personen, die besonders passiv-aggressiv sind, haben jedoch oft einen besonders bösartigen „Humor“. Bei dem weiß das Gegenüber nie so richtig, ob ein „Witz“ jetzt wirklich nur als Witz gemeint war, oder ob es sich dabei um einen unterschwelligen Angriff handelt. In den meisten Fällen ist es letzteres, wenn man mit einer passiv-aggressiven Person zu tun hat.

6. Passiv-aggressive Menschen sabotieren dich heimlich

Da ein offener Konflikt mit passiv-aggressiven Menschen nicht möglich ist, sabotieren sie dich heimlich. Dies kann sich durch die Weigerung von Kommunikation auf Augenhöhe zeigen, durch bösartige und herabsetzende Kommentare, durch absichtliches „Vergessen“ von Termine oder anderen kleinen Bösartigkeiten, die dem Gegenüber das Leben schwer machen. 

Doch wie geht man nun damit um, wenn man feststellen musste, dass man mit einem Menschen zusammen ist, der mutmaßlich an einer passiv-aggressive Persönlichkeitsstörung leidet? Oder einfach sehr viele passiv-aggressive Verhaltensweisen an den Tag legt, die eine stetige Herausforderung für die Beziehung darstellen? Das lässt sich gar nicht so pauschal beantworten.

Während es in leichteren Fällen ein offenes Gespräch – gegebenenfalls mit einem geschulten Mediator oder Beziehungscoach – tut, kann in schwerwiegenderen Fällen eine Paartherapie hilfreich sein. Bei dieser können beide Partner lernen, besser und achtsamer miteinander umzugehen. Manchmal allerdings – nämlich dann, wenn ein Partner wirklich dauerhaft unter dem Verhalten der anderen Person leidet, die sich partout nicht ändern will – hilft für das eigene mentale Wohl allerdings nur noch die Trennung von dem passiv-aggressiven Menschen.  

Und was, wenn man in sich selbst passiv-aggressives Verhalten erkennt? Dann heißt es, an sich selbst zu arbeiten. Sich überhaupt reflektieren und zugeben zu können, dass man sich manchmal falsch verhält, ist ein guter Anfang, um sich dauerhaft zu bessern. 


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