2. Reflektieren der eigenen Emotionen
Was mir daneben besonders gut hilft, ist das Benennen meiner eigenen negativen Emotionen. Statt sie an meinem Freund herauszulassen, sage ich zum Beispiel: „Ich ärgere mich gerade über diese Situation, die mir im Supermarkt passiert ist, und das sind die Gründe dafür.“ Das gibt uns beiden die Chance, einen Dialog über meine schlechte Laune zu haben, sobald es uns besser geht. Mir, weil ich meinem Ärger Luft machen konnte und ihm, weil er mir helfen konnte. Und nicht aus dem Nichts heraus angemotzt wurde, obwohl er gar nichts dafür kann, dass ich mich gerade aufrege.
3. Ärger und Wut zulassen
Den Ärger erst einmal als solchen anzuerkennen und mir selbst einzugestehen, dass ich gerade wütend bin – und mir auch zu erlauben, dass ich gerade irgendwie sauer bin – hat mir bereits in vielen Situationen geholfen. Insbesondere dann, wenn ich eigentlich urplötzlich durch die Decke gegangen wäre, ohne selbst genau zu wissen, was eigentlich los ist.
4. Nähe und Berührungen
Seit wir mit Corona zu kämpfen haben, ist denke ich vielen von uns erst einmal so richtig bewusst geworden, wie essenziell Berührungen und insbesondere Umarmungen für unser Wohlbefinden und zwischenmenschliches Miteinander sind. Bevor wir also lospoltern, weil wir einen doofen Tag hatten und uns jemand tierisch auf die Nerven ging, machen mein Freund und ich folgendes: wir umarmen uns. Und zwar besonders lang. Das lässt den Frustrations- und Stresslevel auf beiden Seiten sinken. Statt zu streiten, weil einer von uns seine schlechte Laune am anderen auslässt, kommen wir uns auf diese Art sogar näher.
Und wenn man doch plötzlich den Partner anmotzt, obwohl der wirklich gar nichts mit der eigenen Gemütslage zu tun hat? Da hilft wohl nur eine aufrichtige Entschuldigung und das Versprechen, es beim nächstem Mal besser zu machen.