Ich muss ehrlich gestehen: Auch wenn in Sachen Lockdown Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist, setzt die aktuelle Lage mir deutlich zu. Auf der Arbeit bekomme ich kaum Tageslicht und der sportliche Ausgleich zu den anstrengenden Arbeitstagen fällt auch weg. Die Fitnessstudios sind an den meisten Orten noch geschlossen und ich muss ehrlich sagen, dass ich auch nach mehrmaligen Versuchen einfach nicht der Typ für Home Workouts bin. Das wechselhafte Wetter und das zähe bangen auf den Sommer tun ihr übriges. Lediglich die Maskenpflicht sorgt dafür, dass nicht jeder sofort sehen kann, wie schlecht ich eigentlich gelaunt bin.
Eine Person bekommt es allerdings mit: mein Partner. Der im übrigen genauso schlecht drauf ist wie ich – und das aus ganz ähnlichen Gründen. Wir stehen nicht kurz vor einer Trennung, sondern sind weiterhin glücklich miteinander. Dennoch ist es anstrengend und belastend, wenn wir unsere Launen aneinander auslassen, weil wir einfach nicht mehr wissen, wohin damit.
Wie bekommt man die schlechte Laune in den Griff?
Deshalb haben wir uns – unabhängig voneinander – mit Techniken befasst, um die schlechte Laune und manchmal fehlende Impulskontrolle in den Griff zu bekommen. Einige davon stellten sich für uns als mehr, andere hingegen als eher weniger hilfreich heraus. Welche Methode für welche Person oder welches Paar gut funktioniert, muss am Ende jeder selbst herausfinden. Die hier vorgestellten Techniken sollen lediglich einen kleinen Überblick geben und erheben keinen Anspruch auf Wirksamkeit und Vollständigkeit.
Achtung: Neigen du oder dein Partner dazu, die schlechte Laune besonders oft und heftig aneinander auszulassen? Ist trotz gemeinsamer und individueller Arbeit an dem Problem keine Besserung in Sicht? Dann kann es hilfreich sein, professionelle Hilfe in Form einer Paartherapie anzunehmen.
1. Atem- und Achtsamkeitsübungen
Atemübungen sind ein guter Start. Nicht nur, wenn es darum geht, die eigene schlechte Laune nicht mehr am Gegenüber auszulassen, sondern zur Stressreduktion allgemein. Sich nach einem stressigen Tag oder in einer potenziellen Konfliktsituation zwei Minuten zum Durchatmen zu nehmen, kann die innere Anspannung tatsächlich verringern. Ganz generell kann ich Achtsamkeitsübungen oder Meditation nur empfehlen,um schwierige Gefühle zu verarbeiten und in bestimmten Situationen Ruhe zu bewahren. Insbesondere am Arbeitsplatz wirkt das bei mir manchmal Wunder!