Die meisten von uns kennen das: Am Anfang einer Beziehung können wir die Finger gar nicht voneinander lassen und wollen am liebsten jede freie Minute in den Armen des anderen versinken
Eigentlich wollen wir gar nicht raus aus dem Bett. Sex ist das Allerwichtigste. Alles ist neu und wahnsinnig aufregend. Wir spielen miteinander und tauchen ein in den Geruch und den Geschmack des anderen. Wir sind noch recht freimütig, wenn es darum geht, unsere sexuellen Geheimnisse miteinander zu teilen. Wir machen dann auch schon mal Dinge, die uns sonst nicht im Traum einfallen würden. Einfach, weil es den anderen antörnt und weil uns genau das besonders gut gefällt.
Und ganz langsam schleicht sich die Routine in den Alltag ein. Sex wird von der Hauptattraktion zum Nebenschauplatz. Viele fragen sich dann, ob das normal sei. Schließlich hören und lesen wir jeden Tag, wie wichtig Sex für die Beziehung sei. Ist er sicherlich auch, aber ich kann Sie trotzdem beruhigen: Ja, das ist normal!
Was verändert sich?
Zu Beginn einer Beziehung ist Sex die eine große Möglichkeit, Nähe und Intimität herzustellen. Diese Phase ist wie eine Sucht und tatsächlich befinden wir uns in einem hormonellen Ausnahmezustand. Im Gehirn werden dieselben Areale aktiviert wie beim Drogenkonsum. Wir können gar nicht genug vom anderen bekommen. Die berühmte rosarote Brille hat uns fest im Griff. Der andere ist für uns noch gar nicht der, der er wirklich ist, sondern der, den wir in ihm sehen. Oder in ihr.
Erst mit der Zeit lernen wir uns besser kennen. Aus himmelhochjauchzender Verliebtheit entwickelt sich dann ein tieferes Gefühl der Zusammengehörigkeit, das weit über das Sexuelle hinausgeht. Nähe und Intimität können jetzt auch auf anderen Wegen hergestellt werden. Dadurch bekommt Sex einen anderen Stellenwert und ist nicht länger das einzig verbindende Element.