Unsere Leserin Sara ist selbstbewusster Single und lebt ihre Freiheit gerne aus. Hier beschreibt sie, wie sie an One-Night-Stands herangeht, und wieso sie direkt „danach“ das Weite sucht
Vor einigen Jahren passierte es mir das erste Mal, dass ich ungeplant morgens in fremden Laken aufwachte. Es war nach all den festen, monogamen Beziehungen etwas Aufregendes und Neues für mich. Wie der Rest des Morgens mit dem Unbekannten neben mir nun weiterlaufen sollte? Ich hatte keinen blassen Schimmer. Es wurde jedenfalls ziemlich affig. Wir eierten beide um den heißen Brei herum, tranken zusammen eine Kanne Tee, frühstückten und waren kurz davor, aus Anstand sogar noch eine Runde spazieren zu gehen. Immer hing dieses „Wir waren zusammen im Bett, haben uns nackt gesehen, wir können doch jetzt nicht einfach so auseinander gehen“ in der Luft. Bis er sich ein Herz fasste und zu einer Notlüge (zumindest glaube ich, dass es eine war) griff: Er sei noch mit einem Kumpel verabredet, den er schon lange nicht mehr gesehen habe. Wir könnten aber gern Nummern austauschen, und uns „voll gern“ wiedersehen. So naiv zu glauben, dass er diese Aussage ernst meinte, war ich nicht. Doch ich war froh, aus der Nummer raus zu sein.
Mittlerweile habe ich dazu gelernt und gehe solchen Situationen von vornherein aus dem Weg. Wahrscheinlich bin für viele Außenstehende zu krass, zu taff, zu hart. Lassen Sie mich einmal meine Beweggründe schildern, weshalb ich absolut keine Lust mehr habe, mit meinem ONS nach dem Bett auch noch den Frühstückstisch zu teilen.
Mein Schlaf ist mir heilig
Da liegen wir also nun, ausgepowered, verschwitzt, zufrieden. Diesen befriedigenden, erholsamen Zustand möchte ich gern beibehalten. Wenn man bleibt, muss man sich oft mit lautem Schnarchen, nervigem Wälzen oder unbequemen, schmalen Matratzen herumärgern. Also stehe ich auf und gehe lieber in mein eigenes, gemütliches Bett, wo ich jede Minute meines Schlafs auskosten kann.