Ein Teil unseres männlichen Ideals ist auch, dass wir der Hengst im Bett sein müssen. Frauen können sich deswegen nicht vorstellen, welchem Leistungsdruck wir unterbewusst ausgesetzt sind. Anstatt Nähe und Zärtlichkeit beim Sex zu erfahren, geht es uns um das nächste Erfolgserlebnis. Das spüren Frauen auch auf Dauer. Wie viele Gespräche hatte ich mit Frauen, die mir berichtet haben, dass sie sich manchmal wie taub beim Sex fühlen. Nach dem Höhepunkt macht sich dann oft nur eine Leere breit. Wir wissen gar nicht, welche wundervollen Möglichkeiten Sex uns bietet, wenn wir uns endlich mal von dem Porno-Sex lossagen.
Haben Sie schon mal von Slow Sex gehört? Es ist eigentlich ziemlich simpel: Der Name ist Programm. Es geht dabei darum, einfach mal langsam zu machen. Ganz achtsam jede Berührung wahrzunehmen und ganz bewusst diese Intimität zu erleben. Es geht dabei nicht mehr darum, den ultimativen Orgasmus zu haben, sondern einfach die körperliche Nähe und Präsenz des anderen zu spüren. Beim Slow Sex ist es wichtig, bei sich zu bleiben und zu fühlen, was in unserem Körper stattfindet – was sich gut oder eben auch nicht gut anfühlt. Wir sind nämlich beim Sex normalerweise immer beim anderen. Wie sehe ich gerade aus? Mag er das? Was denkt er wohl gerade? Bei uns Männern läuft das gleiche Spiel nur aus der anderen Perspektive. Wir müssen beim Sex aufhören zu machen und anfangen zu fühlen.
Wenn wir Partnerschaften verstehen, merken wir, dass unsere Beziehung, die wir mit jemand anderem führen, uns letztendlich immer nur ein Stück näher zu uns bringen kann. Wir müssen deswegen die Selbstverantwortung übernehmen und aufhören, dem anderen die Schuld zu geben, dass etwas in der Partnerschaft nicht läuft. Dadurch können wir dann den Zauber erleben, dass jede Veränderung in uns sich auch auf den anderen auswirkt.
Letztendlich will ich Ihnen nur eins mit auf den Weg geben: Wahre Liebe und echte Nähe beginnen zuerst in Ihnen!