Das sind doch mal gute Nachrichten, wenn wir uns vor Augen halten, dass eine Freundschaft plus auch so manchen Zündstoff bergen kann. An sich ist das keine Überraschung, denn schließlich gesellt sich zu der bisherigen freundschaftlichen Ebene nun noch eine weitere: die sexuelle Ebene. Und diese beinhaltet ganz andere Themen: Intimität, Verhütung und auch Eifersucht sind nur ein paar Beispiele, die zeigen können, wie komplex eine solche Erweiterung aussehen kann. Je mehr die beiden Ebenen als solche erkannt und klar voneinander abgegrenzt werden, desto niedriger das Konfliktpotenzial.
Kommunizieren Sie schon vorher
Reden bewirkt auch hier wahre Wunder. Sobald wir uns zusammensetzen und über unsere Wünsche und Erwartungen an die gewissen Vorzüge sprechen, haben wir die Möglichkeit, Klarheit zu schaffen und eventuelle Missverständnisse aus dem Weg zu räumen. Wo liegen unsere Grenzen? Akzeptieren wir auch weitere Sexpartner? Erheben wir irgendeinen Anspruch aneinander? All diese Fragen, die womöglich im Verborgenen vor sich hingären, sollten dabei angesprochen werden. Absprachen und Grenzen geben hier Sicherheit und sorgen dafür, dass die Bedürfnisse beider „Partner“ gesehen und respektiert werden.
Ob eine Freundschaft plus dann irgendwann beendet wird oder sogar eine Beziehung daraus werden kann, entscheiden natürlich die beiden beteiligten Freunde für sich. Wichtig ist, dass man auch währenddessen im ständigen Dialog miteinander bleibt. Schließlich können sich Gefühle zueinander verändern, sowohl in die eine als auch in die andere Richtung. Was passiert, wenn sich einer von beiden währenddessen verliebt? Könnte es sogar die Freundschaft gefährden? Sicherlich nicht, wenn früh genug darüber geredet wird. Sex unter Freunden ist also eine nicht zu unterschätzende Form der menschlichen Sexualität, doch ihre Qualität misst sich an ihrer gelebten Transparenz und Ehrlichkeit.