Sex mit einem Fremden: Traum aller Frauen?

Ungebremste Wollust statt Wäsche und Abendbrot

Weitere Erklärungen für die beliebteste weibliche Sexfantasie gründen sich auf dem offensichtlich weit verbreiteten Wunsch nach einem totalen Kontrollverlust. Während die Frau aller Emanzipation zum Trotz in den meisten Partnerschaften noch immer das organisatorische Zepter schwingt, Tag für Tag Termine und Aufgaben im Blick behält, To-Dos koordiniert und einfach macht, statt lang zu lamentieren, will sie zumindest im Bett einfach mal die Führung ab- und sich mit allen Sinnen hingeben. Klingt logisch und stimmt auch, wenn man mich fragt. Manche Wissenschaftler unterfüttern den Traum aber auch noch mit einer zusätzlichen Theorie, die auf ein typisch weibliches psychologisches Muster fußt: Frauen wollen gewollt werden. Je mehr ein Mann sie begehrt, desto besser stehen auch seine Chancen, von ihr begehrt zu werden. Ein narzisstischer, aber oft unbewusster Vorgang, der erklärt, warum so viele Frauen vom hemmungslosen Sex mit jemandem fantasieren, der seine Lust auf sie so gar nicht im Zaum halten kann. In dieser Vorstellung fühlt frau sich gewollt und selbstbewusst.

Manche Träume sollten genau das bleiben

Doch wovon man in stillen Momenten träumt und was man im echten Leben will, sind oftmals zwei Paar Schuhe. Es kann viel schöner sein, bestimmte Dinge und Szenarien seinem perfekten Kopfkino vorzubehalten, statt sie in der Realität auszuleben und von all den kleinen Fehlern enttäuscht zu werden, die im kalten Licht der Wirklichkeit zu Tage treten. Viele Frauen wissen das – besonders, wenn sie in einer Beziehung sind und ihren Partner lieben. Die glückliche Verbindung aufs Spiel setzen, nur um später zu merken, dass der heißblütige Fremde nach ein paar Wochen gar nicht mehr so spannend und anziehend wirkt? Dann doch lieber das wertschätzen, was man (über Monate und Jahre aufgebaut) hat: ein vertrauensvolles Miteinander, Zusammenhalt, echte Nähe und Sicherheit. An fehlenden Gefühlen kann man nicht arbeiten, an einem eingestaubten Sexleben schon. Und wenn dafür ab und an der hemmungslose Unbekannte die Hauptrolle im Kopfkino spielt, dann ist das völlig okay.


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