Wird die schönste Nebensache der Welt zu dritt in der Ménage à trois noch schöner? Wir sagen: Bei Interesse einfach ausprobieren und die Tipps unserer Gastautorin und Sexpertin Anja Drews beachten
Ich weiß nicht, wer den Begriff „Flotter Dreier“ geprägt hat. Und ehrlich gesagt, mir gefällt er nicht besonders gut. Das klingt so abgedroschen. Mir fehlen dabei die Gefühle, die Erotik, das Besondere. „Flotter Dreier“, hm. Für mich hört sich das mehr nach einer gymnastischen Übung als nach einem Liebesspiel an. Und das ist es schließlich, und zwar ein Liebesspiel der ganz besonderen Art. Deshalb bevorzuge ich den Begriff „Ménage à trois“. Das klingt doch schon ganz anders. Erotisch, aufregend, spannungsgeladen. Das hört sich nach einem französischen Spätfilm an, der vor Erotik nur so bebt, bei dem sich mein Unterleib schon allein durch das Setting bemerkbar macht.
Drei Menschen lassen sich aufeinander ein, zeigen ihre Lust, wecken die Lust der anderen, schenken sich Lust, spielen miteinander. Drei Menschen, die sich alle gleich wohlfühlen und sich gegenseitig das richtige Maß an Aufmerksamkeit schenken. Drei Höhepunkte. Ahhhhhhhh. Hmmmmm. Rrrrrrrrr.
Ménage à trois: Wenn aus der Fantasie Wirklichkeit wird
Die Vorstellung von der Liebe zu dritt gehört zu den häufigsten sexuellen Fantasien von Männern und Frauen. Wobei es einige kleine Unterschiede gibt. Männer stellen sich den Sex am Liebsten mit zwei Frauen vor. Weil sie sich gern verwöhnen lassen möchten. Und weil es sie scharf macht, den Frauen dabei zuzuschauen, was die so miteinander treiben. Frauen stellen sich zwar ebenfalls eher eine zweite Frau vor, dies hingegen, weil sie sich damit sicherer fühlen. In der Fantasie schlängeln sich schweißnasse Körper umeinander, weiß man nicht mehr, was zu wem gehört, ist alles einzig und allein pure Lust. Soweit zu Fantasie und Wunschvorstellung. In der Realität erfordert es viel Fingerspitzengefühl, damit aus der heißen Fantasie auch tatsächlich ein erregendes Erlebnis wird. Mit einer Ménage à trois kann ein Paar etwas Neues innerhalb der Beziehung ausprobieren, ohne Gefahr zu laufen, sich des gegenseitigen Fremdgehens zu beschuldigen. Man sammelt gemeinsam Erfahrungen, erweitert den sexuellen Horizont, bringt neuen Schwung ins Liebesleben. Aber es lauern auch Gefahren und Stolperfallen, derer man sich vorher vielleicht gar nicht bewusst ist.
Ein paar Grundregeln für die Ménage à trois
Es gilt einiges zu beachten. Nicht jeder ist dazu bereit, etwas so Intimes wie Sex mit einem weiteren Menschen zu teilen. Ganz im Gegenteil können sich das sogar ziemlich viele so gar nicht vorstellen. Deswegen sollte man den Partner niemals drängen und auch auf die eigenen Grenzen achten. Das ist einfacher als es sich anhört, denn viele Menschen möchten es dem Partner gern recht machen und achten dabei eben nicht auf ihre eigenen Grenzen und Wünsche. Auch ist eine stabile Partnerschaft ein unbedingtes Muss, möchte man sich auf diesen neuen Schwung einlassen. Beide Partner müssen sich sicher, aufgehoben und respektiert fühlen. Ansonsten kann es leicht dazu kommen, dass sich ein Partner beim Sex mit einer dritten Person zurückgesetzt fühlt. Eifersucht ist da vorprogrammiert. Ist der andere attraktiver? Interessanter? Begehrenswerter? Da heißt es aufpassen, sich gegenseitig verwöhnen, aber dabei immer den Partner im Auge behalten. Vielleicht erhebt aber auch die dritte Person plötzlich irgendwelche Besitzansprüche. Darüber sollte man vorher sprechen. Auch darüber, was erlaubt ist und was nicht. Anfassen? Küssen? Oralverkehr? Geschlechtsverkehr? Man muss nicht gleich aufs Ganze gehen!
Und dann stellt sich ja die ganz große Frage:
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